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Filme des Grauens: «Sunshine Reggae auf Ibiza»

Franz Marischka versuchte einen Unterhaltungsfilm mit zahlreichen Prominenten umzusetzen. Das Ergebnis war erschreckend.

Die deutsche Komödie «Sunshine Reggae auf Ibiza» aus dem Jahr 1983, unter der Regie von Franz Marischka, der hier unter dem Pseudonym François Petit arbeitete, kann als Paradebeispiel für die leichten Unterhaltungsfilme der frühen 1980er Jahre betrachtet werden. Obgleich eine prominente Besetzung und der Versuch, eine sommerliche, heitere Stimmung einzufangen, zu konstatieren sind, blieb der Film sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum unbeliebt.

Die Handlung dreht sich um den ostfriesischen Bauern Karl, gespielt von Karl Dall, der sich auf den Weg nach Ibiza macht, um sein Schlageridol Linda Lu (Olivia Pascal) zu treffen. Karl verschwendet sein Geld für die Reise, das er eigentlich für eine Melkmaschine gespart hat, und erlebt auf der Insel eine Reihe von Missgeschicken. Weitere zentrale Figuren sind der lockere Frankie (John Jürgens), seine um die Jungfräulichkeit besorgte Mutter (Christine Schuberth), die nymphomane Rita (Bea Fiedler) und der Einsiedler Bernie (Chris Roberts). Die Handlung ist von zahlreichen Verwechslungen und skurrilen Situationen geprägt, die jedoch selten zünden.

Der Film hatte gemischte Auswirkungen auf die Karrieren seiner Beteiligten. Karl Dall blieb ein fester Bestandteil der deutschen Comedy-Szene und war für seine markante Präsenz und seinen schrägen Humor bekannt. Olivia Pascal setzte ihre Karriere sowohl im Film als auch im Fernsehen fort, während Chris Roberts seinen Status als Schlagersänger beibehielt. Für einige der anderen Darsteller, wie Bea Fiedler und Isa Haller, blieb der Film einer der bekannteren Punkte in ihrer Karriere, ohne dass sie danach größere Erfolge feiern konnten.

Kritiker waren sich einig, dass der Film in vielen Bereichen scheiterte.Der „film-dienst” charakterisierte den Film als „mit kindischer Blödelkomik und billiger Schlagermusik auf niedrigstem Niveau inszeniert” und wies auf die Anwesenheit des „wohl unbegabtesten Nachwuchses des deutschen Films” in der Besetzung hin. Die Zeitschrift „Cinema” befand, dass sich beim Betrachten des Films die Augenlider senken, während der „Spiegel” konstatierte, dass diese „nur angebliche Komödie” selbst Karl Dall heute peinlich sein dürfte. Die allgemeine Kritik richtete sich gegen das platte Drehbuch, die klischeehaften Charaktere und die insgesamt belanglose Handlung.

Die Verantwortung für die Inszenierung und das Drehbuch trug Franz Marischka, der sich als François Petit ausgab. Mit «Sunshine Reggae auf Ibiza» versuchte er, eine leichte, unterhaltsame Sommerkomödie zu schaffen. Das Drehbuch wurde von Erich Tomek unter dem Pseudonym Florian Burg verfasst. Trotz ihrer Erfahrungen und Bemühungen gelang es weder Marischka noch Tomek, dem Film eine nennenswerte Tiefe oder Qualität zu verleihen. Die Produktion des Films erfolgte durch Karl Spiehs, einen erfahrenen Produzenten, der jedoch auch mit diesem Projekt nicht an frühere Erfolge anknüpfen konnte. Der Song „Sunshine Reggae” von Laid Back, der zeitgleich ein Hit in den deutschen Charts war, wurde in der Originalfassung des Films verwendet, konnte jedoch aus Lizenzgründen nicht in der DVD-Version genutzt werden.

Der Film veranschaulicht die Herausforderungen, mit denen die deutsche Filmindustrie jener Zeit konfrontiert war. Es wurde versucht, leichten Sommerunterhaltungsfilmen Leben einzuhauchen, was jedoch oft an der Umsetzung scheiterte.
01.06.2024 12:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/151497
Sebastian Schmitt

super
schade


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Sunshine Reggae auf Ibiza

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