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«Simpsons» verlieren Zweistelligkeit aus dem Blick

Kaum ein Format weist eine derartige Konstanz im ProSieben-Programm auf wie «die Simpsons». Seit über 20 Jahren laufen sie am Vorabend des Privatsenders – auch 2024 noch mit Erfolg?

Bereits im Jahr 2000 begann ProSieben, seinen Vorabend mit Wiederholungen der langlebigen Animations-Serie «die Simpsons» zu bestücken, welche man 1994 vom ZDF übernahm und seitdem am Wochenende in Erstausstrahlung zeigte. Damals noch um 19:00 Uhr lief montags bis freitags je ein Re-Run der gelben Familie, bis um 19:25 Uhr schließlich Aiman Abdallah mit Galileo auf Sendung ging, das zu der Zeit noch eine kürzere Sendelänge aufwies. 2006 erfolgte dann die bis heute geläufige Umstellung des Sendeschemas, innerhalb dessen die Simpsons bereits gegen 18:00 Uhr mit 2 Folgen starten, bis um ca. 19:00 Uhr das inzwischen verlängerte Wissensmagazin anschließt. Mit zweistelligen Markanteilen fuhr die Sendeanstalt mit dieser Strategie über lange Zeit recht gut – doch sind diese auch 2024 noch möglich?

Blicken wir also auf den Start in die aktuelle Sendewoche am Montag, den 29. April 2024: Wie mittlerweile üblich, begann hier die erste Simpsons-Folge gegen 18:12 Uhr. Sie generierte mit 0,15 Millionen Zuschauenden der Werberelevanten einen Marktanteil von 7,5 Prozent, was in Anbetracht des ProSieben-Senderschnitts der letzten Monate (zwischen 6,4 Prozent & 8,2 Prozent) einen halbwegs zufriedenstellenden Wert darstellt. Die zweite Folge des Abends gab dann bei gleichbleibender Zuschauerzahl aber weiter auf 6,4% nach – eine bedenkliche Tendenz. Beim Gesamtpublikum lagen die beiden Episoden angesichts 1,6 Prozent & 1,7 Prozent (0,23 & 0,26 Millionen) so oder so im roten Bereich, was allerdings auch nicht verwunderlich ist, schließlich sprechen die Simpsons von Haus aus eher kein älteres Publikum an.

Ein ähnliches Bild ergab sich am folgenden Tag. Während die erste Wiederholung des Abends noch auf recht ordentliche 7,9 Prozent (0,12 Millionen Zusehende) in der Zielgruppe kam, rutschte die zweite ab 18:38 Uhr mit 5,9 Prozent (0,11 Millionen) gar unter Senderschnitt. Am Gesamtmarkt verharrte man vorhersehbarer Weise mit 0,19 & 0,20 Millionen Zuschauenden sowie dazugehörigen 1,7 Prozent & 1,5 Prozent auf einem marginalen Niveau. Grund zur Freude bot die Quotenentwicklung auch am Feiertag, den 1. Mai 2024 eher nicht. Im Gegenteil: Mit 0,12 & 0,14 Millionen Springfield-Fans sowie dazugehörige 6,1 Prozent & 5,8 Prozent Marktanteil wurden die schwächsten Quoten der Woche erzielt, die sich dazu auf einem nicht zufriedenstellenden Level bewegten. 0,23 & 0,19 Gesamt-Zusehende bedeuteten wiederum niedrige 1,9 Prozent & 1,4 Prozent in der älteren Altersklasse.

Etwas überraschend gelang Homer & Co. am Donnerstag darauf dann ein deutlicher Quotensprung nach oben. So konnte die erste Geschichte aus Springfield um 18:13 Uhr stark verbesserte 9,3 Prozent Marktanteil (0,20 Millionen Zusehende) bei den jungen aufweisen, was deutlich über dem geschundenen Senderschnitt lag. Auch die zweite Ausgabe des Abends konnte sich mit 0,21 Millionen 14-49-Jährigen bei 8,4 Prozent in einer erfreulichen Range halten. Dieser positive Trend zeigte sich selbst in den Gesamtzahlen, die mit 0,28 & 0,33 Millionen sowie 2,2 Prozent & 2 Prozent für Simpsons-Verhältnisse ein Wochenhoch darstellten. Den Abschluss der Sendewoche bildeten schließlich die beiden Episoden vom Freitag, den 3. Mai 2024, die mit jeweils 0,19 & 0,16 Millionen jungen Zuschauenden ordentliche 8,8 Prozent und ausbaufähige 6,3 Prozent in der Zielgruppe für sich beanspruchen konnten. Insgesamt holten die Folgen gewohnt dürftige 2,1 Prozent und 1,6 Prozent ein, dies entspricht 0,31 und 0,26 Millionen Zusehenden.

Alles in Allem lässt sich aus den ermittelten Zuschauerzahlen folgern, dass es den «Simpsons» im Gegensatz zu früher nur noch selten gelingt, zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe zu generieren – in der abgelaufenen Woche schafften sie dies kein einziges Mal. Oft bewegen sich die Werte in der Peripherie des doch recht arg gebeutelten ProSieben-Schnitts. Dort betreiben sie aber zumindest so etwas wie Schadensbegrenzung auf verlässlichem Niveau, da Versuche, wie «The Big Bang Theory» in der Access-Prime zu zeigen, in der Vergangenheit noch schlechter abschnitten. Zudem sind Abstecher nach oben mit 9,3 % Marktanteil potenziell immer noch möglich, was zeigt, dass die «Simpsons» als selbstverständliche Institution am Vorabend auch 2024 bis zu einem gewissen Grad in der Lage sind, Einschaltimpulse auszulösen.
04.05.2024 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/151259
Mario Thunert

super
schade


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die Simpsons Simpsons The Big Bang Theory

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