«Kreis runde Sache»: Fernsehtiere im Container

Wer bislang dachte, Telenovelas seien das Wundermittel gegen schlechte Einschaltquoten am Nachmittag, hat sich geschnitten. Seit „Tessa“ ist bekannt, dass vielen Zuschauern die heile Märchenwelt am Nachmittag ein Stückchen zu heil ist. Doch es gibt schon Ersatz: Mit munteren Zoogeschichten kann das Fernsehvolk immer häufiger beobachten, in welch erbärmlichen Umständen süße Tiere hierzulande in Gefangenschaft leben.

Allerdings haben Elefant, Tiger, Pinguin, Löwe, Panda, Gorilla, Eisbär und Affe, sowie Berliner, Kölner und Duisburger Schnauzen nun genug. Die putzigen Viecher schlagen zurück mit ihrer eigenen Dokureihe: In „Pfleger, Kameramann & Co.“ wird die harte Arbeit hinter den Kulissen beobachtet. Wahre Highlights der neuen Familienunterhaltung sind Szenen wie der ungemütliche Tritt eines Pferdes in die Zukunftsplanung eines nervenden Zoo-Azubis oder die Rache eines Stinktiers an seinem menschlichen Betreuer.

Um das zu verhindern, planen die Sendeanstalten jedoch Größeres: In einem Vorort von Köln wurden vor wenigen Wochen einige Quadratmeter Wohnfläche von Premiere frei. Den medientauglichen Container sollen fortan bösartige Tiere bewohnen, die nicht teamfähig sind und sich am liebsten unbekleidet zeigen. Rund um die Uhr will der Pay-TV-Sender in Kooperation mit ARD und ZDF spannende Handlungen nach Hause transportieren.

Bleibt abzuwarten, wann das neue Angebot auch dem tollen Preismodell von Premiere angepasst wird. Bekannt ist nur so viel: Wer den Zoo-Container abonniert, darf sogar ins Gehege. Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch vermutet, dass der Ausgang dann verschlossen bleibt – als Maßnahme gegen mögliche Arena-Abonnenten.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag bei Quotenmeter.de.