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Filme des Grauens: «Investigating Sex»

Ein Film im Schatten der Kritik, denn Til Schweiger versucht sich als Sigmund Freund.

Alan Rudolphs umstrittener Film «Investigating Sex» aus dem Jahr 2001 ist mit Til Schweiger, Neve Campbell, Nick Nolte und Robin Tunney hochkarätig besetzt und hat in den USA und Großbritannien für Aufsehen gesorgt. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Alan Rudolph und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Intellektuellen im New York des 19. Jahrhunderts, die sich mit den Themen Liebe, Sexualität und Begehren auseinandersetzen.

Die Handlung spielt im Jahr 1870 in New York City und konzentriert sich auf die Gruppe von Schriftstellern und Intellektuellen, die sich regelmäßig in einem Loft treffen, um über die menschliche Sexualität zu diskutieren. Unter der Leitung des exzentrischen Doktors Jake Nyman (gespielt von Nick Nolte) debattieren sie über die verschiedenen Aspekte von Liebe, Begehren und Lust. Die Dynamik der Gruppe ändert sich jedoch, als die junge und attraktive Alice (gespielt von Neve Campbell) auftaucht und die Emotionen aller Mitglieder durcheinander bringt.

Während die Diskussionen über Sexualität immer hitziger werden, beginnen die Beziehungen innerhalb der Gruppe zu komplizieren. Die Grenzen zwischen Wissenschaft und persönlichen Beziehungen verschwimmen, und die Charaktere werden mit ihren eigenen inneren Konflikten konfrontiert. Die Handlung wird durch eine Reihe von Rückblenden und Traumsequenzen kompliziert, die die vielschichtigen Emotionen und Begehren der Charaktere beleuchten.

«Investigating Sex» wurde von Kritikern überwiegend negativ aufgenommen und gilt als einer der umstrittensten Filme von Alan Rudolph. Die meisten Kritiken konzentrierten sich auf die unklare Handlung, die überladen wirkenden Dialoge und die inkohärente Inszenierung. Besonders die Darstellung von Sexualität und Begehren wurde von vielen als oberflächlich und klischeehaft kritisiert. Die Charaktere wurden als stereotyp und eindimensional wahrgenommen, was es dem Publikum schwer machte, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Darüber hinaus stieß die Besetzung von Til Schweiger in der Rolle des deutschen Intellektuellen Sigmund Freud auf Kritik. Schweigers schauspielerische Leistung wurde von vielen als unglaubwürdig und unpassend für die Rolle angesehen, was die bereits bestehenden Probleme des Films verstärkte. Auch die Inszenierung der Dialoge und die visuelle Ästhetik des Films wurden von einigen Kritikern als unausgereift und uninspiriert bezeichnet.

Trotz einiger vereinzelter lobender Kritiken, die die ambitionierte Themenwahl und die mutige Herangehensweise des Regisseurs lobten, konnte «Investigating Sex» weder beim Publikum noch bei den Kritikern punkten. Der Film floppte an den Kinokassen und geriet schnell in Vergessenheit, während seine schlechte Reputation ihn zu einem Ziel der filmischen Kritik machte. «Investigating Sex» hatte wenig Einfluss auf die weitere Karriere von Alan Rudolph oder der beteiligten Schauspieler. Til Schweiger, der bereits vor dem Film international bekannt war, setzte seine Karriere in Deutschland fort und war weiterhin in einer Vielzahl von Filmprojekten aktiv. Neve Campbell und Nick Nolte kehrten ebenfalls zu ihren jeweiligen Karrieren zurück und waren weiterhin in Hollywood tätig.

Insgesamt bleibt «Investigating Sex» als ein gescheitertes Experiment im Gedächtnis der Filmgeschichte, das die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch auslotete, aber letztendlich an seinen eigenen Ambitionen scheiterte. Trotz der hochkarätigen Besetzung und der ambitionierten Themenwahl gelang es dem Film nicht, seine Zuschauer zu überzeugen oder einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
27.04.2024 12:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/150609
Sebastian Schmitt

super
schade


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Investigating Sex

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