Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. In dieser Woche geht es um die erfolgreichen Sozial-Reportagen des Reality-Senders und die andauernde Schwäche von «Köln 50667».
Was für ProSieben «The Big Bang Theory» ist, ist für RTLZWEI die Sozialreportage
«Hartz und herzlich», die in verschiedenen Städten produziert wird und daher unterschiedliche Untertitel trägt. In den vergangenen Wochen und Monaten war die Doku-Serie dauerpräsent, sowohl in der Day- als auch in der Primetime – und dabei fast ausnahmslos erfolgreich. Gerade im werktäglichen Nachmittagsprogramm räumte
«Hartz und herzlich – Tag für Tag Rostock» zuletzt ab. Während es die täglichen Geschichten aus den Mannheimer Benz-Baracken in der 14-Uhr-Stunde mit durchschnittlich 2,3 Prozent Marktanteil etwas schwerer hatten, sorgten die Rostocker Erzählungen in der vergangenen Woche für 4,0 Prozent.
Bei den Folgen handelte es sich allerdings nur um die Wiederholungen des Vortags, die auf dem Sendeplatz um 17 Uhr zu sehen gewesen waren. In der Spitze waren sogar 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Damit sollte der Aufwärtstrend am Nachmittag aber nicht enden, im Gegenteil: Er fing gerade erst an. Denn ab 16:00 Uhr kehrte
«Hartz Rot Gold» mit neuen Folgen ins Programm zurück. Die erste Episode hatte am Montag mit nur 2,7 Prozent zwar durchaus Probleme, doch in den Folgetagen waren diese mit 5,8 und spektakulären 10,2 Prozent wie weggeblasen. Bis zu 0,31 Millionen Menschen schalteten ein. Das Niveau blieb zwar nicht bis Freitag nicht so hoch,
nichtsdestotrotz war der «Hartz Rot Gold»-Vorlauf eine tolle Basis für die neuen «Tag für Tag Rostock»-Folgen.
Während «Hartz Rot Gold» im Wochenschnitt auf 5,6 Prozent Marktanteil kam, verzeichnete «Hartz und herzlich» noch stärkere 6,2 Prozent. Ebenfalls am Mittwoch erzielte man den Wochenbestwert von 9,7 Prozent. Die Reichweite stieg zwischen 16:00 und 18:00 Uhr mit den beiden Formaten von 0,25 auf 0,33 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Und dann? Dann war die Sendestrecke der Sozialreportagen vorbei, und mit ihr verging den RTLZWEI-Verantwortlichen auch das Grinsen aus dem Gesicht.
Das Ende von «Köln 50667» kann nicht früh genug kommen
Denn ab 18:00 Uhr füllen nach wie vor die beiden Reality-Soaps
«Köln 50667» und
«Berlin – Tag & Nacht» das Vorabend-Programm der Grünwalder TV-Station. Gerade der Kölner Ableger ist eine einzige Quotenkatastrophe. In diesem Jahr gab es bislang erst einen Ausreißer jenseits der fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. In der vergangenen Woche waren die Werte für sich genommen gar nicht mal so schlecht, schließlich gab es im März bereits Tage da rutschte das Ergebnis unter die Zwei-Prozent-Marke und einmal landete es sogar bei 0,9 Prozent.
Gemessen am Vorlauf waren die im Schnitt gemessenen 3,1 Prozent bei den Umworbenen trotzdem übel. Zur Erinnerung: der Vorlauf holte mit 0,12 Millionen 14- bis 49-Jährigen 6,2 Prozent. «Köln 50667» verlor in seine Sendestunde, in der die Reichweite eigentlich wachsen sollte, 30.000 jüngere Seher. Insgesamt halbierte sich die Sehbeteiligung sogar nahezu von 0,33 auf 0,17 Millionen. Ein Gesamtmarktanteil von 1,0 Prozent ist nicht tragbar. Selbst mit einem Vorlauf von 9,7 Prozent waren am Mittwoch nur 3,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Die Reichweite beim werberelevanten Publikum sank von 0,20 auf 0,09 Millionen. Die Gesamtreichweite drittelte sich fast. Nun ist das Ende von «Köln 50667» bereits beschlossene Sache, es kann aber eigentlich nicht früh genug kommen.
Es bleibt Spekulation, wie gut «BTN» ohne die die schlechte Leistung
der erst vor einem Jahr runderneuerten Köln-Soap performen würde. Die seit 2011 laufende Serie bügelt die 18-Uhr-Delle regelmäßig aus, in der vergangenen Woche holte man im Schnitt ein Ergebnis von 4,8 Prozent. Was in Zukunft im Vorlauf von «Berlin – Tag & Nacht» zu sehen sein wird, ist nicht bekannt. Angesichts des aktuellen Erfolgs ist es nicht von der Hand zu weisen, dass ein verlängerte Sozial-Reportage-Schiene Sinn ergeben könnte. Der Erfolg von «Hartz und herzlich» beschränkt sich indes nicht nur auf das Nachmittagsprogramm. Auch in der Primetime ist die Marke seit Wochen erfolgreich und reüssiert in der Regel weit über dem RTLZWEI-Schnitt.
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