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Die Kritiker: «Tatort - Dein Verlust»

Ist Moritz Eisner ein Mörder oder hat er nur einen Filmriss? Der neue «Tatort» aus Wien stellt seine Beziehung zu Bibi Fellner auf eine harte Probe.

Stab

Darsteller: Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser, Hubert Kramar, Christina Scherrer, Tanja Raunig, Julius Feldmeier
Musik: Karwan Marouf
Kamera: Michael Schindegger
Drehbuch: Thomas Christian Eichtinger und Samuel R. Schultschik
Regie: Katharina Mückstein
In ihrem 33. gemeinsamen «Tatort» geraten Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) nicht zum ersten Mal in eine bedrohliche Notsituation. Doch diesmal wird die Lage schnell so richtig brenzlig: Denn ausgerechnet ihre Privatbeziehung, in der schon immer vieles unausgesprochen blieb, bildet in der neuen Folge den Ansatzpunkt für einen perfiden Racheplan, mit dem jemand das Leben der beiden vollends zerstören möchte. Denn während das Ermittler-Duo schonungslos nach dem raffinierten Drahtzieher eines Mordes sucht, ahnt es noch nicht, in welcher Gefahr es sich befindet.

«Tatort – Dein Verlust» entfaltet aus diesem Konzept heraus eine fesselnde und mitreißende Handlung, die nicht nur den emotional besonders fordernden Fall, sondern auch die persönlichen Beziehungen der Ermittler in den Mittelpunkt stellt. Die Verflechtung von privaten und beruflichen Problemen verleiht diesem Krimidrama dabei eine zusätzliche Doppelbödigkeit und sorgt somit für eine hohe emotionale Intensität, die den Zuschauer von Anfang bis Ende in den Bann ziehen soll, was über weite Strecken auch gelingt.

Besonders gelungen ist dabei die Darstellung der Kulmination der langjährigen Beziehung zwischen Kommissarin Bibi Fellner und Kommissar Moritz Eisner, die gerade von ihren Zwischentönen und der unausgesprochenen Verbindung zwischen diesen beiden Menschen lebt. Dieser Umstand wird mit der neuen Folge auf die Spitze getrieben und geschickt in die Handlung integriert. So entstand der Ausgangspunkt für einen ziemlich raffinierten und packenden Plot, der das Leben der beiden Hauptfiguren auf den Kopf stellt. Die Spannung zwischen den beiden Protagonisten spiegelt sich dabei nahezu in jedem Blick und jeder Geste wider und verleiht diesem Film eine starke persönliche Dynamik.

Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer überzeugen dabei in «Tatort – Dein Verlust» erneut auf ganzer Linie in ihren Rollen. Ihre nuancierten und facettenreichen Darbietungen verleihen den Charakteren eine weiterhin bemerkenswerte Authentizität und machen die inneren Konflikte und Ängste für den Zuschauer greifbar. Die Lösung des mysteriösen Falls gerät dabei fast in den Hintergrund vor der spannenden persönlichen Dynamik, die das versierte Darsteller-Duo gekonnt in Szene setzt.

Auch die übrigen Figuren des Films sind mit großer Liebe zum Detail ausgearbeitet und tragen bedeutend zur Atmosphäre des Krimidramas bei. Besonders beeindruckend gerät zudem die Regiearbeit von Katharina Mückstein, die dem Film durch ihr präzises und einfühlsames Wirken eine eindringliche Atmosphäre verleiht, die den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute emotional zu fesseln versteht. Ihre Inszenierung der hintergründigen Konflikte und dramatischen Wendungen des Films trägt maßgeblich zur Intensität des Krimidramas bei.

So entstand mit «Tatort – Dein Verlust» ein mitreißender und packender Fernsehfilm, der nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch die starken persönlichen Beziehungen der Ermittler besticht. Die herausragenden Leistungen der Darsteller und die empathische Regiearbeit machen den Film zu einem echten Highlight der Wiener «Tatort»-Reihe und lassen den Zuschauer gespannt auf weitere gemeinsame Fälle von Bibi Fellner und Moritz Eisner warten.

Das Erste strahlt «Tatort – Dein Verlust» am Sonntag, den 10. März um 20.15 Uhr aus.
09.03.2024 11:20 Uhr Kurz-URL: qmde.de/149778
Oliver Alexander

super
schade


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Tatort Tatort – Dein Verlust

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