David Gutensohn beschreibt in seinem Buch, warum die Lebensqualität vor der Arbeit steht.
Die „Generation Anspruch“ wird alternativ als Generation Y bezeichnet. Sie wurde in den Jahren 1980 bis 2000 geboren und hat einen etwas anderen Blick auf die Arbeitswelt als die Generation ihrer Eltern und Großeltern. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr die vom Chef angeordnete Arbeit, die Unausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit und das Streben nach dem großen Geld. Andere Dinge sind wichtig, meint der Autor David Gutensohn, der in diesem Werk einen Einblick in das Denken über eine moderne Arbeitswelt gibt, die vor allem ältere Menschen nicht verstehen und schon gar nicht tolerieren möchten. Das Denken und die Motivation, mit der Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen, hat das Ziel, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu schaffen. Dies ist ein Begriff, der sich erst in jüngerer Zeit geprägt hat. Die „Generation Anspruch“ möchte Lebensqualität vor Arbeit stellen. Und sie hat gute Gründe dafür.
David Guthensohn wurde mitten in die Generation Y hineingeboren. Er identifiziert sich selbst mit den Ansprüchen an die Arbeitswelt, die er im Namen seiner Altersgruppe in seinem Werk beschreibt. Dabei gibt er zunächst einen Einblick in die Arbeitswelt der Zukunft: Fachkräfte fehlen heute schon in der Arbeitswelt. Wenn die Babyboomer, also die Eltern der Generation Y, in den nächsten fünfzehn Jahren in Rente gehen, wird die Lücke größer. Dies gibt gut ausgebildeten Arbeitskräften die Möglichkeit, die Ansprüche zu stellen, die sie an ihren Job haben. Dabei steht im Mittelpunkt, dass der Alltag zwischen Beruf und Privatleben ausgefüllt ist. Die Arbeit soll erfüllend und sinnvoll sein. Die Generation möchte ihre Werte leben und sich nicht mehr in dem Maße unterordnen, wie es die Generationen davor getan haben.
Um die Werte und die individuellen Ziele der Menschen zu definieren, hat der Autor tiefergehende Recherchen und Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Arbeit soll glücklich machen, nicht krank. Schwere Arbeiten können dank der Digitalisierung von Maschinen verrichtet werden. Weitere Forderungen der Generation Y werden in dem Buch „Generation Anspruch“ beschrieben: Die Arbeitswoche sollte nur noch vier Tage haben. Sabbaticals sollten nicht die Ausnahme, sondern eine Selbstverständlichkeit sein. Junge Familien sollten Zeit füreinander haben. Das Beispiel seiner Mutter, die als Pflegerin einen harten Job hatte, sieht er nicht als das, was sich die Generation Y für die Arbeitswelt wünscht. Die Ausführungen sind gut recherchiert, sie stehen aber auch für einen Konflikt der Generationen, der erst seinen Anfang nimmt.
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