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Filme des Grauens: «Leave the World Behind»

Der jüngste Streifen von Sam Esmail konnte bei den Zuschauern nicht punkten.

«Leave the World Behind», ein apokalyptischer Psychothriller aus dem Jahr 2023, entführt den Zuschauer in eine düstere Welt des Unbehagens und der Unsicherheit. Der von Sam Esmail inszenierte und geschriebene Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Rumaan Alam aus dem Jahr 2020 und ist mit Julia Roberts, Mahershala Ali, Ethan Hawke, Myha'la und Kevin Bacon prominent besetzt.

Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund einer Apokalypse, in der die Welt plötzlich vor dem Zusammenbruch von Telefon, Fernsehen und anderen Technologien steht. Julia Roberts spielt Amanda Sandford, eine misanthropische Frau, die mit ihrem Mann Clay (Ethan Hawke) und ihren Kindern Archie und Rose (Myha'la) versucht, die sich rapide verschlechternde Situation zu verstehen.

Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt, als die Familie Zuflucht in einem abgelegenen Ferienhaus sucht und dort auf den Hausbesitzer George H. ("G.H.") Scott und seine Tochter Ruth trifft. Die allmählich wachsende Spannung zwischen den Charakteren vermischt sich mit der chaotischen Welt um sie herum, in der die Technologie ihren Zusammenbruch ankündigt.

Die schauspielerischen Leistungen sind durchaus respektabel, wobei Julia Roberts, Mahershala Ali und Ethan Hawke solide Arbeit leisten. Myha'la und Kevin Bacon verleihen dem Ensemble eine zusätzliche Dimension. Julia Roberts verkörpert die skeptische Amanda, während Mahershala Ali als G.H. Scott mit einer düsteren Präsenz überzeugt.

Die düstere Atmosphäre des Films wird durch die beeindruckende Cinematographie von Tod Campbell verstärkt. Der Schnitt von Lisa Lassek trägt dazu bei, die Spannung aufrechtzuerhalten, während die Musik von Mac Quayle den Zuschauer in eine Welt des Unbehagens und der Verwirrung entführt.

Trotz dieser technischen Raffinessen leidet der Film jedoch unter seiner Handlung. Die Geschichte von Amanda und ihrer Familie, die mit den plötzlichen Veränderungen in der Welt konfrontiert wird, lässt viele Fragen offen. Der Film scheint sich darauf zu verlassen, dass die Unklarheit und die ungelösten Rätsel eine tiefere Bedeutung vermitteln, doch am Ende bleibt der Zuschauer eher verwirrt als beeindruckt zurück. In einem Interview äußerte sich Filmautor und Regisseur Esmail über das Ende des Films und erklärte, dass er bewusst von den Konventionen traditioneller Katastrophenfilme abgewichen sei. Leider kommt dieser kreative Ansatz nicht voll zur Geltung und lässt den Zuschauer mit einem Gefühl der Leere und Unzufriedenheit zurück.

Die Rezeption des Films spiegelt sich in den Bewertungen wider. Die durchschnittliche Bewertung von 6,8 bei Rotten Tomatoes ist nicht wirklich gut. „The Observer“ meinte, dass der Streifen „ein dummer Film“ ist, „der als intelligenter Film getarnt ist, ein mittelmäßiger Thriller, dessen hochkarätige Besetzung und trickreiche Kameraführung das unausgegorene, überdrehte Drehbuch nicht wettmachen kann“.

«Leave the World Behind» mag in den Streaming-Charts von Netflix kurzzeitig erfolgreich gewesen sein, aber die positive Reaktion des Publikums könnte eher auf Neugier als auf echte Zufriedenheit zurückzuführen sein. Am Ende hinterlässt der Film beim Zuschauer ein unangenehmes Gefühl und Frustration über ungelöste Handlungsstränge und unklare Botschaften. Ein beunruhigender Ausflug in die dunkle Seite des Psychothrillers, den man besser meiden sollte.
16.03.2024 12:39 Uhr Kurz-URL: qmde.de/149679
Sebastian Schmitt

super
schade


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Leave the World Behind

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