Die Fußballweltmeisterschaft bei einem Privatsender? Als RTL bekannt gab, acht Spiele der WM live zu übertragen, befürchteten viele, ihr Fußballgenuss werde durch massig Werbung gestört. So wie sie es aus den Übertragungen der Champions League kannten, bei denen die Halbzeitanalyse den Namen gar nicht verdiente, weil sie teilweise nur 45 Sekunden lang war.
Teilweise entfielen manche Werbeblöcke sogar ganz – dann wurde lediglich ein RTL-Trailer gezeigt. „Wir haben nicht angestrebt, während den Übertragungen zu 100 Prozent ausgelastet zu sein,“ erklärte Cordelia Wagner, Pressesprecherin des RTL-Vermarkters IP Deutschland im Gespräch mit Quotenmeter.de. IP zeigte sich mit der Werbeauslastung dennoch zufrieden. Genaue Zahlen über die Werbebuchungen wollte Wagner aber nicht verraten.
Zufriedene Gesichter gibt es hingegen beim Pay-TV-Sender Premiere, der bereits einen Monat vor dem Anpfiff über den Erwartungen lag. Durchaus kurios ist jedoch, dass das Pay-TV-Unternehmen in seiner Live-Übertragung mehr bezahlte Spots platzieren konnte, als der Free-TV-Sender RTL. Dies mag zwar daran liegen, dass die Preise für einen 30-Sekunden-Spot bei Premiere wesentlich günstiger sind als bei RTL, dennoch ein Erfolg für den Pay-TV-Sender..
Das ZDF hingegen kritisierte die Mediaangenturen am Montag scharf. Sie wären einer groben Fehleinschätzung unterlegen, erklärte Hans-Joachim Strauch, der Leiter des ZDF-Werbefernsehens. Einige Agenturen hatten ihren Kunden abgeraten, während der WM klassische Spots zu buchen, da sie die Preise für zu hoch hielten. Das ZDF verwies unterdessen darauf, dass während des Eröffnungsspiels fast 5 Millionen Zuschauer im Durchschnitt auch während der Werbung dran blieben. • WM