Zum Jahrestag des Anschlags in Hanau schaut der Mainzer Sender genau hin.
Beim Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige Tobias neun Menschen mit Migrationshintergrund, danach seine Mutter und im Anschluss auch noch sich selbst. In der Nacht zum Dienstag, den 20. Februar 2024, strahlt das ZDF nun die Dokumentation
«Einzeltäter – Hanau» aus. Diese ist bereits in der ZDFmediathek abrufbar.
Die Dokumentation ist der dritte Teil einer Reihe über Menschen, die bei den rechtsextremistischen Attentaten von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Menschen verloren haben. Gleich drei rechtsextreme Anschläge, verübt von sogenannten "einsamen Wölfen": Mutmaßliche Einzeltäter, die sich offenbar ohne Einbindung in klassische extremistische Strukturen im Internet radikalisieren und plötzlich im öffentlichen Raum zuschlagen.
„Seit Ende 2018 beschäftige ich mich mit Menschen, die bei rechtsradikalen Anschlägen vermeintlicher ‚Einzeltäter‘ Angehörige verloren haben“, sagt Regisseur Julian Vogel. „Ich kam damals in Kontakt mit Hinterbliebenen des rassistischen Anschlags vom Olympia Einkaufszentrum in München, der bis zum Anschlag von Halle von Staat und Ermittlungsbehörden als unpolitischer Amoklauf eingeordnet worden war. Ich versuchte einen Film zu realisieren, der den Angehörigen von München eine Stimme gibt. Deren verzweifelter Kampf um Anerkennung änderte sich mit dem antisemitischen und rassistischen Anschlag von Halle 2019. In Folge des Anschlags wurde der Rechtsextremismus durch den Verfassungsschutz als aktuell größte Bedrohung der Sicherheitslage in Deutschland eingestuft. Nach dem Anschlag von Hanau 2020 schließlich fand der Kampf von Betroffenen von rechter Gewalt endgültig Eingang in die breite Öffentlichkeit, und ich entschloss mich, meinen Film auf diese drei Taten auszuweiten.“
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