Die ARD will seine Talkshows besser aufeinander abstimmen und «Maischberger» häufiger auf Sendung schicken. Wie lief es vor der Winterpause für die Sendung?
Seit Mai 2022 geht Sandra Maischberger mit der nach ihr benannten Talkshow gleich zwei Mal pro Woche auf Sendung. Die ARD plant bei ihren Talkshows aber eine konzeptionelle Anpassung, was durch die Abschiede von Frank Plasberg («Hart aber fair») und Anne Will angestoßen wurde. «Maischberger» soll ab diesem Jahr „noch häufiger“ auf ihren angestammten Sendeplätzen am Dienstag und Mittwoch ausgestrahlt und auch an einigen Montagen eingesetzt werden. Davon ist bis Mitte Februar zunächst aber noch nichts zu sehen. Die Frage drängt sich ohnehin auf, ob es aus Quotensicht überhaupt Sinn ergebe, «Maischberger» noch häufiger on air zu schicken. Quotenmeter hat sich die vergangenen beiden Monate angeschaut.
Am 7. November waren unter anderem die Spitzenpolitiker Cem Özdemir und Sahra Wagenknecht zu Gast. Ab 22:53 Uhr schalteten 1,38 Millionen Zuschauer Das Erste ein, davon waren 0,19 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die Marktanteile lagen bei soliden 11,1 Prozent bei allen und annehmbaren 6,9 Prozent bei den Jüngeren. Einen Tag später waren zur selben Zeit unter anderem Ricarda Lang und Hubert Aiwanger geladen. Die Mittwochsausgabe steigerte die Reichweite auf 1,56 Millionen und den Marktanteil auf 12,2 Prozent. Bei den Jüngeren interessierten sich nur 0,14 Millionen für das Gespräch. Der Marktanteil fiel auf schwache 5,1 Prozent.
Mitte des Monats waren Karl-Theodor zu Guttenberg (Dienstag) und Janine Wissler (Mittwoch) Teil der Runde. Die Dienstags-Sendung verzeichnete 1,48 Millionen Zuschauer, am Mittwoch wurden lediglich 1,08 Millionen gemessen, die Sendung begann aber etwas später als üblich um 23:14 Uhr. Die Marktanteile wurden auf 12,3 und 10,6 Prozent beziffert. Mit 0,22 und 0,14 Millionen jungen Sehern waren 8,7 und 7,0 Prozent drin. Die höchste Reichweite der letzten zwei Monate wurde am 21. November gemessen, als Friedrich Merz bei «Maischberger» gastierte. 1,73 Millionen schalteten ein, was den Marktanteil auf 12,7 Prozent anschob. Mit 0,21 Millionen 14- bis 49-Jährigen waren an jenem Abend 7,4 Prozent Marktanteil möglich. 24 Stunden später lief es mit dem Panel um Gerhart Baum und Alexander Gauland vor allem beim jungen Publikum richtig gut. 0,27 Millionen Zuschauer sorgten für 9,6 Prozent. Insgesamt lag das Interesse bei 1,62 Millionen, die für 12,6 Prozent standen.
Am 28. November trafen unter anderem Joachim Gauck und Heinz Rudolf Kunze aufeinander. Die Sendung war für 1,56 Millionen Zuschauer interessant. Dieselbe Reichweite wurde auch am Mittwoch, 29. November, mit den Gästen Markus Söder und Christoph Daum generiert. Die Marktanteile beliefen sich auf 12,5 und 12,8 Prozent. Bei den Jüngeren standen 0,15 und 0,20 Millionen sowie 6,2 und 7,6 Prozent Marktanteil zu Buche. Die letzte Sendung des Jahres lief bereits am 6. Dezember, tags zuvor übertrug Das Erste ein DFB-Pokal-Spiel, weswegen «Maischberger» ausfiel. Den Jahrabschluss mit Lars Klingbeil und Komiker Oliver Kalkofe sahen 1,48 Millionen Zuschauer, darunter 0,20 Millionen unter 50-Jährige. Die Marktanteile bewegten sich bei unterdurchschnittlichen 10,6 respektive 6,1 Prozent.
«Maischberger» spülte im Schnitt 1,49 Millionen Zuschauer zum Ersten. Damit lag man ungefähr auf dem Niveau des ZDF-Pendants «Markus Lanz», doch da die Konkurrenz-Sendung meist deutlich später on air ging, lag der Marktanteil des ARD-Talks mit 11,9 Prozent über drei Prozentpunkte unter dem des ZDF. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen Zuschauern hat Das Erste mit 0,19 Millionen Sehern und 7,2 Prozent deutlich das Nachsehen.
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