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Netflix-Datenanalyse: 82 Prozent schauen alte Serien

Der Streamingdienst aus Los Gatos hat am Dienstag einen riesigen Datenschatz veröffentlicht. Doch einzelne Analysen sind schwierig.

247 Millionen Abonnements kann der aus dem kalifornischen Los Gatos kommende Streamingdienst vorweisen. Netflix hat es als erstes westeuropäischen Unternehmen geschafft, dass die Video-Streamingwelt nicht nur kostendeckend läuft, sondern erwirtschaftete sogar mehrere Milliarden US-Dollar Gewinn. Zuletzt haben Disney und Netflix einen neuen Vertrag ausgehandelt, der weitere 19 Disney-Serien zu Netflix bringt. Gleichzeitig darf das Disney-Unternehmen Hulu auch wieder «Grey’s Anatomy» streamen.

Die Research-Abteilung von Netflix veröffentlichte am Dienstag einen Schatz aus tausenden Daten. Nach Informationen des Unternehmens waren 18.214 Serien-Staffeln oder Filme in der riesigen Bibliothek verfügbar. Ob die Daten geschönt wurden, ist unklar. Noch arbeitet Netflix nicht wirklich mit Unternehmen wie Nielsen oder der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zusammen. Die neuen Daten zeigen, dass 329 Serien zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2023 veröffentlicht wurden. Diese Serien wurden im ersten halben Jahr 17,15 Milliarden Stunden gestreamt. Doch insgesamt kommt Netflix auf 93,5 Milliarden Streamingstunden im ersten halben Jahr, 82 Prozent der geschauten Ware sind schon Netflix-Klassiker.

Die erfolgreichsten Serien des ersten halben Jahres waren die dritte Staffel von «The Witcher», die in seinen ersten zwei Tagen (Veröffentlichung am 29. Juni) auf 33,4 Millionen Stunden kam. Innerhalb eines Tages wurden demzufolge 16,7 Millionen Stunden abgerufen. Der zweite Teil von «Extraction» erreichte 13,45 Millionen Stunden pro Tag. Die mexikanische Serie «The Surrogacy», die nicht weltweit verfügbar war, fuhr 10,14 Millionen Stunden pro Tag ein. Die sechste Staffel von «Black Mirror» verzeichnete 8,74 Millionen Stunden pro Tag, «Queen Charlotte: A Bridgerton Story» erreichte 8,67 Millionen Stunden pro Tag. Die britische Miniserie «The Night Agent» darf sich über 8,12 Millionen Stunden pro Tag freuen. Die Young-Adult-Serie «Never Have I Ever» erreichte 7,32 Millionen Stunden pro Tag. Arnold Schwarzeneggers «FUBAR» brachte 7,19 Millionen Stunden pro Tag.

Obwohl «Ginny & Georgia» auf sagenhafte 665 Millionen Stunden Abrufe im ersten Halbjahr kam, war die durchschnittliche Leistung etwas schwächer. Pro Tag wurden nur 3,76 Millionen Stunden abgerufen. Auch für die Serie «Beef» ergibt sich auf Tagesbasis eine enttäuschende Leistung von 2,57 Millionen Stunden pro Tag, allerdings wurde das Format schon an Ostern veröffentlicht. Insgesamt kam die Miniserie auf 221 Millionen Stunden. Bei Factual-Formaten wie «Selling Sunset» könnte man mit 82,8 Millionen Stunden fast von einem Misserfolg sprechen, allerdings war die Serie auch nur 43 Tage online.

Natürlich hat Netflix große Hits wie «The Glory» (30.12.2022, 622,8 Millionen Stunden), «You» (440,6 Millionen) und «Outer Banks» (402,5 Millionen), aber auch Formate wie die erste Staffel von «Ginny & Georgia» aus dem Jahr 2021 funktionieren mit 302 Millionen Stunden oder das im November 2022 gestartete «Wednesday» (507,7 Millionen) sind große Erfolge. Netflix profitiert tatsächlich von den vielen Inhalten, die sie anbieten. Mit über 18.000 verschiedenen Serienstaffeln ist für jedes Herz etwas geboten. Selbst „Flops“ wie das teure «Transatlantic», das an Karfreitag on air ging, erreichte 45,3 Millionen Abrufe. Mit einer gesunden Mischkalkulation aus vielen Genres und immer wieder zahlreichen neuen Serien, aber auch einem großen Archiv, hält Netflix seine Abonnenten bei Laune. Eine solch große Bibliothek hat derzeit kein anderes Unternehmen.
14.12.2023 11:20 Uhr Kurz-URL: qmde.de/147517
Fabian Riedner

super
schade

60 %
40 %

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Tags

The Witcher Extraction The Surrogacy Black Mirror Queen Charlotte: A Bridgerton Story The Night Agent Never Have I Ever FUBAR Ginny & Georgia Beef Selling Sunset Grey’s Anatomy The Glory You Outer Banks Wednesday Transatlantic

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