Zahlreiche Doku-Bereiche werden im zweiten Quartal 2024 zu einer neuen „Redaktion Dokumentation“ zusammengeführt. Die Leitung übernimmt Dagmar Biller. Mit zusätzlichen Mitteln will man zudem in Leuchtturm-Projekte investieren.
Aktuell wird viel über eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab 2025 debattiert. Gegner des Preisanstiegs fordern hingegen Einsparungen bei den öffentlich-rechtlichen Apparaten, die vielen als zu aufgebläht erscheinen. Der Bayerische Rundfunk (BR) hat nun eine Umstrukturierung seiner redaktionellen Kräfte und finanziellen Ressourcen im Bereich Dokumentation angekündigt. So führt man die Bereiche politische Dokumentationen, Kinodokumentationen, Dokumentarfilm, Doku-Serie, Kulturdokumentationen sowie Geschichtsdokumentationen zum 1. Mai 2024 in einer neuen "Redaktion Dokumentationen“ zusammen.
Der Plan ist darüber hinaus, dass man zusätzliche Mittel in Leuchtturm-Dokumentationen investiert wolle, um über alle Themenbereiche hinweg verlässlich aufmerksamkeits- und reichweitenstarke Leuchtturmprojekte für Das Erste und die ARD-Mediathek zu produzieren und noch kraftvoller dazu beizutragen, die Position der ARD als stärksten Doku-Anbieter in Deutschland zu festigen, wie es in einer Mitteilung heißt. Anfang 2022 hatte der BR die neu eingerichtete Koordination Dokumentation der ARD übernommen und verantwortet damit maßgeblich die strategische wie programmliche Weichenstellungen für die gesamte ARD im Fernsehen wie der ARD-Mediathek in Punkto Dokumentation.
Die Leitung der neuen „Redaktion Dokumentation“ übernimmt die preisgekrönte Produzentin Dagmar Biller, die seit 2009 Produzentin, Geschäftsführerin und Gesellschafterin der Produktionsfirma Tangram International ist. Die Posten bei Tangram wird sie im Zuge ihrer Anstellung aufgeben. Biller ist seit 2011 Vorsitzende der Sektion Dokumentation und stellvertretende Vorsitzende der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen. Sie ist zudem Mitglied der Jury des Bayerischen Filmpreises und sitzt im Verwaltungsrat der FFA (Filmförderungsanstalt) sowie im Beirat der VFF (Verwertungsgesellschaft für Eigen und Auftragsproduktionen).
„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe beim Bayerischen Rundfunk. Hier entsteht etwas Neues, eine neue Einheit, ein neues Team und eine neue und gemeinsame Vision. Wir wollen an die große Doku-Tradition des BR anknüpfen und sie fortschreiben. Ich freue mich vor allem auf die tollen Kolleginnen und Kollegen im BR, die persönlich und mit all ihren Erfahrungen für fantastische Doku-Projekte, höchste Qualität und gesellschaftlichen Mehrwert stehen. Mit diesen Menschen arbeiten zu können, ist ein echtes Privileg“, so Dagmar Biller
Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks fügt an: „Dagmar Biller ist eine der anerkanntesten und profiliertesten Produzentinnen im non-fiktionalen Bereich in Deutschland. Wir schätzen uns glücklich, sie für die Neuaufstellung des Doku-Bereichs im BR gewonnen zu haben. Um mit unseren hochwertigen und gesellschaftlich relevanten Dokumentationen möglichst viele Menschen zu erreichen, müssen wir unsere Kräfte bündeln und auf aufmerksamkeitsstarke Highend-Leuchttürme setzen. Und das gilt für Politik-, Gesellschafts-, Geschichts- und Kulturdokus gleichermaßen. In der thematischen Vielfalt und in der regionalen Authentizität besteht unsere Qualität und unser absolutes Alleinstellungsmerkmal gegenüber Netflix, Amazon und Co.“
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