Der ehemalige Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens ist in Berlin gestorben.
Der frühere ZDF-Intendant Professor Dieter Stolte ist am 10. Dezember im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben. Stolte war von 1982 bis 2002 Intendant des Mainzer Senders. In Stoltes Amtszeit entstanden viele große Programmmarken des ZDF wie «Terra X», «Der Fernsehfilm der Woche» oder der «Samstagskrimi». Das «ZDF-Mittagsmagazin» hatte seine Premiere im Jahr 1989, das «ZDF-Morgenmagazin» im Jahr 1992. Die Show «Wetten, dass...?», die in Stoltes Zeit als Programmdirektor ins Leben gerufen wurde, hat unter seiner Intendanz ihre Hochphase erlebt.
In die Regierungszeit Stoltes fallen viele für das ZDF wegweisende Entscheidungen und Ereignisse wie die Beteiligung an den Kabelpilotprojekten Ludwigshafen, Dortmund, Berlin und München (1982), die Schaffung der Gemeinschaftsprogramme 3sat (1984), ARTE (1991) sowie Kinderkanal und Phoenix (beide 1996). Mit dem Beitritt der neuen Bundesländer zum ZDF-Staatsvertrag 1990 erhielt das ZDF einen bundesweiten Programmauftrag als nationaler Sender im vereinten Deutschland. 1998 sichert der Vierte Rundfunkänderungsstaatsvertrag dem ZDF neue Handlungsspielräume für digitale Angebote und einen Online-Auftritt.
Intendant Dr. Norbert Himmler: "Dieter Stolte hat das ZDF zu einem modernen, wettbewerbsfähigen Medienunternehmen aufgebaut. Er war einer der prägenden Architekten des ZDF und seiner Programmangebote, wie wir sie bis heute kennen. 3sat, ARTE, KiKa, Phoenix, die ersten Digitalkanäle des ZDF – das alles geschah in seinen vier Amtszeiten. Der Aufbau der ZDF-Studios in den ostdeutschen Bundesländern war ihm eine Herzensangelegenheit. Für Dieter Stolte war das Fernsehen nicht nur Berichterstatter, sondern auch Motor der deutschen Einheit. Er war ein überzeugter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems."