Joyn hat einen neuen Ableger der langjährigen Castingshow von Sat.1 und ProSieben gestartet. Wie lief es für das Hip-Hop-Spin-off im linearen Fernsehen?
Nach «The Voice Kids» und dem seit vier Jahren eingestellten «The Voice Senior» hat sich die ITV-Tochter Bildergarten Entertainment einen neuen Spin-off von «The Voice of Germany» überlegt. Mit
«The Voice Rap» wollte man das stets beliebte Genre Hip-Hop auf die große Bühne heben und gleichzeitig für den Streamingdienst Joyn werben. Dort gab es die Folgen des neuen Formats eine Woche vor der linearen Ausstrahlung bei ProSieben zu sehen. Produziert wurden acht Folgen, aus denen Enzo als Sieger hervorging, der am 1. Dezember nun auch in der Liveshow von Sat.1 mitwirken darf und auf einen Platz im «The Voice»-Finale hofft.
Bei ProSieben lief das von Cupra gesponserte Format im Anschluss an die Muttersendung am späten Donnerstagabend. Am 21. September behielt «The Voice Rap» ab 22:50 Uhr noch 0,60 Millionen Zuschauer der 1,81 Millionen zuvor gemessenen «TVOG»-Fans. Der Marktanteil sank von 7,5 auf 4,5 Prozent. In der Zielgruppe ging es ebenfalls merklich bergab. Die Reichweite stürzte von 0,72 Millionen auf 0,26 Millionen, sodass von den 13,7 Prozent Marktanteil noch 8,0 Prozent übrigblieben.
Die zweite Folge, die wegen des Deutschen Fernsehpreises bereits drei Tage später gesendet worden war, tat sich am Sonntagabend noch schwerer. Enzos ersten Auftritt sahen ab 23:00 Uhr nur 0,46 Millionen Zuschauer, darunter 0,21 Millionen 14- bis 49-Jährige. Die Marktanteile wurden auf 3,5 Prozent bei allen und 6,9 Prozent beziffert. Die letzten beiden „Blind Auditions“ generierten ganz unterschiedliche Ergebnisse. Am 5. Oktober wurden nur noch 0,44 Millionen Zuschauer gemessen, der Marktanteil lag bei 3,2 Prozent. Eine Woche später sorgten 0,64 Millionen Zuschauer nicht nur für den Staffelbestwert, sondern auch für tolle 4,7 Prozent. In der Zielgruppe ging die Schere noch weiter auseinander. Zunächst standen 0,14 Millionen Umworbene und 4,6 Prozent zu Buche, danach 0,31 Millionen und 10,5 Prozent.
Am 19. und 26. Oktober folgten zwei „Workshops“-Ausgaben, die 0,46 und 0,45 Millionen Zuschauer nicht verpassen wollten. Die Marktanteile bewegten sich auf einem soliden Niveau von 3,4 und 3,3 Prozent. In der Zielgruppe musste sich ProSieben mit 0,17 und 0,18 Millionen sowie schwachen 5,9 und 5,5 Prozent begnügen. Das Halbfinale sahen 0,44 Millionen, darunter 0,19 Millionen Jüngere. Die Marktanteile verbesserten sich auf 3,5 Prozent bei allen und 6,8 Prozent beim werberelevanten Publikum.
Das Finale musste ohne «The Voice»-Vorlauf auskommen. Stattdessen sendete man «Das große Promi-Büßen», das sich deutlich schwerer tat und so auch «The Voice Rap» in den Keller zog. Nur 0,31 Millionen sahen Enzos Sieg, was für einen Marktanteil von 2,2 Prozent stand. Nur 90.000 junge Menschen schalteten ein, es setzte ernüchternde 3,0 Prozent. Unterm Strich lässt sich festhalten, dass «The Voice Rap» vor allem beim älteren Publikum gut lief. 0,48 Millionen Zuschauer sorgten für einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 3,5 Prozent. In der Zielgruppe verzeichnete ProSieben nur 0,19 Millionen 14- bis 49-Jährige und ausbaufähige 6,4 Prozent Marktanteil.
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