Die Finanzerlöse waren auf dem Niveau des Vorjahres. Der Rückgang der Werbeeinnahmen ist marktbedingt und nicht auf die schwache Performance der linearen Sender zurückzuführen, so das Unternehmen.
Das dritte Quartal 2023 verlief für die Fernsehsender der ProSiebenSat.1-Gruppe nicht optimal. So wurde ProSieben im August unter anderem vom Spartensender RTL Up überholt. Der Sender, der fast den ganzen Tag auf alte Gerichtsshows setzt, konnte das deutlich aktuellere Programm der roten Sieben übertrumpfen. Die schlechten Zuschauerzahlen wirken sich auch auf die Werbeeinnahmen des Unternehmens aus. Die Werbeerlöse im deutschsprachigen Entertainment-Bereich betrugen im dritten Quartal 203.408 Millionen Euro nach 430 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Werbeerlöse außerhalb der DACH-Region sanken von 77 auf 69 Millionen Euro. Die Content-Erlöse gingen von 49 auf 46 Millionen Euro zurück. Der Bereich Entertainment sank im Jahresvergleich von 621 auf 598 Millionen Euro.
In den Monaten Juli, August und September 2023 erwirtschaftete die ProSiebenSat.1 Media SE einen Umsatz von 888 Millionen Euro nach 911 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg um zwei Millionen auf 110 Millionen Euro. Das Finanzergebnis lag bei 23 Millionen Euro nach 39 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Da das bereinigte EBITDA sank, stieg der Verschuldungsgrad von 2,3 auf 3,3.
Die Aktiengesellschaft schreibt, das Geschäft von ProSiebenSat.1 sei im ersten Halbjahr aufgrund des schwachen Werbemarktes schwierig gewesen, im dritten Quartal 2023 habe sich die finanzielle Entwicklung des Konzerns aber stabilisiert. Für das vierte Quartal 2023 erwartet ProSiebenSat.1 wieder eine leichte Verbesserung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung.
Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE: „Die Herausforderungen im Markt haben wir zum Anlass genommen, unsere Gruppe personell und organisatorisch neu auszurichten. Damit stellen wir die Weichen, um unsere digitalen Geschäftsbereiche stärker auszubauen. Zugleich haben wir unser Kosteneffizienzprogramm, das wir zu Jahresbeginn angestoßen haben, nun erfolgreich umgesetzt. Dies gilt vor allem für den Bereich Entertainment, aber auch im Segment Dating & Video haben wir auf den Umsatzrückgang reagiert. Wir sind zuversichtlich und sehen im dritten Quartal einen positiven Trend: Joyn verzeichnete mit einem Plus von 58 Prozent in den AVoD-Werbeumsätzen erneut ein sehr gutes Quartal, der Audio-Bereich und der programmatische Werbezeitenvertrieb steigern ihre Umsätze ebenfalls dynamisch. Das Commerce-Geschäft rund um unsere Mehrheitsbeteiligungen und vor allem Verivox und flaconi zieht stark an. Die Einspareffekte aus unserem Effizienzprogramm werden wir im vierten Quartal bzw. ab dem Jahr 2024 vollumfänglich realisieren.“
Martin Mildner, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE: „Nach der schwierigen ersten Jahreshälfte ist es uns trotz des weiterhin herausfordernden Marktumfelds gelungen, unseren Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zu den Vorquartalen nahezu stabil zu halten. Wir sehen die ersten Zeichen, dass sich der klare Fokus auf unsere strategisch wichtigen Geschäftsfelder auszahlt. Gleichzeitig handeln wir äußerst kostenbewusst – unser adjusted EBITDA liegt daher in diesem Quartal trotz der Werbemarktschwäche zum ersten Mal seit 2021 wieder über Vorjahr. Diesen Trend wollen wir fortsetzen und rechnen aktuell im entscheidenden vierten Quartal mit einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg für die Gruppe.“
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