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Filme des Grauens: «Kissing Booth»

Ein kritischer Blick auf eine romantische Komödie, die von Vince Marcello geschrieben und umgesetzt wurde.

«Kissing Booth» soll eine romantische Komödie sein, die auf den ersten Blick den Charme jugendlicher Liebesgeschichten versprüht. Doch hinter der schillernden Fassade verbirgt sich eine Geschichte, die nicht nur von Kritikern, sondern auch von einem Teil des Publikums als enttäuschend empfunden wird. Die Betrachtung des Films wirft ein Licht auf einige der problematischen Elemente, die seine Rezeption geprägt haben.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Elle, die sich eine ungewöhnliche Regel auferlegt: Sie darf niemanden küssen, außer in einer Kussbude auf dem Jahrmarkt. Die Romanze blüht auf, als sie sich in den älteren Bruder ihres besten Freundes verliebt. Doch unter der glitzernden Oberfläche des Highschool-Liebesdramas verbergen sich zahlreiche Klischees und Stereotypen. Die Figurenentwicklung in «Kissing Booth» bleibt oberflächlich. Die Figuren neigen dazu, in vorhersehbaren Bahnen zu agieren und ihre Motivationen sind oft nicht plausibel. Elle als Protagonistin ist in stereotypen Liebeskonflikten gefangen, während die Nebenfiguren in flachen Rollen verharren.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Darstellung von Beziehungen und Liebe. Romantische Beziehungen werden oft unrealistisch idealisiert, was dazu führt, dass junge Zuschauer mit verzerrten Vorstellungen von Liebe konfrontiert werden. Die Klischees verstellen den Blick auf eine authentische Darstellung jugendlicher Romanzen. Oberflächliche Ausdrücke und vorhersehbare Phrasen prägen die Dialoge in «Kissing Booth». Die Sprache, die in romantischen Filmen eine wichtige Rolle spielen sollte, bleibt hier oft einfallslos und gekünstelt. Dies trägt dazu bei, dass die emotionalen Bindungen zwischen den Charakteren nicht überzeugend wirken.

Ein weiteres umstrittenes Element besteht in der Art und Weise, wie die Themen "Einvernehmlichkeit" und "Respekt in der Beziehung" dargestellt werden. Dem Film wird vorgeworfen, problematisches Verhalten zu romantisieren, anstatt es angemessen zu kritisieren. Dies kann dazu beitragen, unrealistische Erwartungen an Liebesbeziehungen zu fördern und problematische Verhaltensmuster zu normalisieren. Das farbenfrohe und attraktive Design des Films kann nicht über seine Schwächen in Bezug auf Plot und Figurenentwicklung hinwegtäuschen. Die inszenatorischen Entscheidungen tendieren dazu, oberflächliche Ästhetik über Substanz zu stellen.

So bleibt «Kissing Booth» insgesamt zu wünschen übrig. Story, Charaktere und Dialoge tragen dazu bei, dass der Film in der Landschaft der romantischen Komödien eher als unauffällig und klischeebeladen wahrgenommen wird. Für manche Zuschauer mag er unterhaltsam sein, doch hinterlässt «Kissing Booth» einen zwiespältigen Eindruck und sticht nicht als herausragendes Beispiel des Genres hervor.
18.11.2023 12:42 Uhr Kurz-URL: qmde.de/146579
Sebastian Schmitt

super
schade


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Kissing Booth

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