Die Spezialausgabe, die zusammen mit dem MDR produziert wird, wird live aus dem Industrie- und Filmmuseum in Bitterfeld-Wolfen gesendet.
Anlässlich des Gedenkens an die Pogromnacht am 9. November 1938 und zum Jahrestag des Mauerfalls 1989 wird Das Erste am kommenden Donnerstag eine Spezialausgabe der
«Tagesthemen» senden. Diese wird gemeinsam mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) produziert und live aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt gesendet. Als Nachrichtenstudio fungiert das städtische Industrie- und Filmmuseum, in dem bis 1990 unter anderem eine Filmfabrik stand. Moderiert wird die Nachrichtensendung von Jessy Wellmer, die in der Sonderausgabe einen Blick auf die Region wirft, die nach der Wende durch die Schließung vieler Betriebe einen wirtschaftlichen Niedergang erlebte.
In einer Reportage geht Wellmer der Stimmung in Bitterfeld-Wolfen 34 Jahre nach dem Mauerfall nach und spricht mit Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich neu in der Stadt ansiedeln wollen. Auch das jüdische Leben im MDR-Sendegebiet wird thematisiert und wie es sich seit den Terrorangriffen der Hamas auf Israel verändert hat. Wie fühlen sich Jüdinnen und Juden heute, 85 Jahre nach der Pogromnacht? Als Interviewpartner in der Sendung tritt unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) auf.
„Ich freue mich, gleich nach meinem Start bei den «Tagethemen» vor Ort aus Bitterfeld-Wolfen zu berichten. Der 9. November ist ein Tag des Erinnerns an die Pogrome 1938 und auch an die politischen Umbrüche wie den Mauerfall 1989, der auch direkt mit meiner Biografie verbunden ist. Gerade in diesen Zeiten ist es gesellschaftspolitisch wichtig, diesem historisch ambivalenten Tag besondere Aufmerksamkeit zu widmen“, so Jessy Wellmer.
Helge Fuhst, Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell, fügt an: „Ostdeutschland prägt die «Tagesthemen», ob in mittendrin-Reportagen, Kulturbeiträgen oder der aktuellen Berichterstattung. Das wollen wir - der MDR und die «Tagesthemen» – mit der Sendung aus Sachsen-Anhalt noch einmal unterstreichen. Mit Bitterfeld-Wolfen haben wir uns für einen Ort entschieden, der für vieles steht, was in der DDR und nach der Wiedervereinigung versäumt wurde, wo es aber inzwischen viele positive Entwicklungen zu berichten gibt. Zu Ostdeutschland gehört auch das jüdische Leben, dem wir 85 Jahre nach der Reichspogromnacht besondere Beachtung schenken möchten.“
Julia Krittian, Chefredakteurin Mitteldeutscher Rundfunk: „Regionalität ist die große Stärke der ARD. Umso wichtiger ist es, die großen Themen unserer Zeit mit den Lebenswirklichkeiten der Menschen in der Region abzugleichen. Ganz bewusst wollen wir mit Sendungen vor Ort auch den Kontakt und Dialog mit unserem Publikum suchen. Ich freue mich daher sehr auf die tagesthemen und auf MDR Aktuell live aus Bitterfeld-Wolfen eine Stadt mitten im Wandel, geprägt von Herausforderungen und Aufbruch zugleich.“
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