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Podstars: «Melody of Crime»

Nervenkitzel mit True-Crime-Podcast-Geschichten, über Verbrechen im Schatten des Kulturbetriebs und Showgeschäfts.

Kriminalgeschichten sind beliebt, ob nun als Buch, als Hörspiel, als Film oder Fernsehserie, oder jüngst, als eine Podcast-Reihe. «Melody of Crime» behandelt aber nicht beliebige oder besonders blutrünstige True-Crime-Geschichten, sondern speziell solche, die sich im Kulturbereich abgespielt haben. Protagonisten oder Opfer gehören also in irgendeiner Weise zum Kreis der Kulturschaffenden. Sie müssen dazu nicht unbedingt aus der ersten Reihe bekannter Namen stammen, was die Auswahl an Storys für den Podcast auf wohl nur wenige Fälle beschränken würde. Vermutlich wird der Hörer des Podcasts viele Namen noch nicht kennen und erst durch diese Reihe in Erfahrung bringen.

Es kommen in den rund einstündigen Episoden ja keine gewöhnlichen Straftaten zur Vorstellung, wie man sie in der Branche am ehesten vermuten würde - Betrug um Honorare oder Copyright-Diebstähle -, sondern Kapitalverbrechen von der Art von Mord und Totschlag. Das bedeutet dann meist das Ende einer Karriere, ob nun als Opfer, oder als Täter, der hinter Gitter wandert. Was die Vorgänge in den Episoden von Melody of Crime für einen oder mehrere Protagonisten als tragischen Totalausfall im Kulturbetrieb beschreiben lässt, so oder so.

Moderiert wird die erst im Herbst 2022 lancierte Reihe, von der bislang elf Episoden (Trailer nicht eingerechnet) produziert wurden, von einem bislang unveränderten Gastgeber-Duo. Das sind Kriminalpsychologin Lydia Benecke und DJ Mousse T. Mustafa Gundoglu, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, kommt aus dem Bereich Songwriting, Musikproduktion und Remix. Er betreibt ein Plattenlabel (Peppermit Jam) und moderiert eine Sendung beim privaten Radiosender radio ffn. Die Episoden haben sich in der Länge etwas ausgewachsen, von anfänglich um eine Stunde, auf über 70 Minuten in der zweiten Staffel. Eine Folge beginnt gewöhnlich mit einer Warnung vor dem Content, einigen Spannung erzeugenden Soundeffekten und Unheil verkündender Suspense-Musik. Es müssen die Protagonisten vorgestellt, ihr Werdegang und ihre Bedeutung im Kulturbereich herausgearbeitet werden, ehe zum eigentlichen Tathergang übergeleitet werden kann.

Lydia Benecke ist wenig überraschend zuständig für die psychologische Ausdeutung des zugrundeliegenden Konflikts eines Falles. Die Moderation läuft jedoch über die gesamte Podcast-Folge im plaudernden Wechsel. Die Themen sind international ausgesucht, der Bedeutung des amerikanischen und britischen Pop-Business geschuldet, häufig aus diesem Bereich. Folge 1- ist aber dem rein deutschen Skandal um Schauspieler Günther Kaufmann gewidmet, der nach falschem Geständnis verurteilt jahrelang im Gefängnis saß. Angelegt ist die Melody of Crime Reihe in Staffeln zu je 6 Folgen, produziert wird sie von drei Unternehmen für ARD Kultur: Podstars by OMR, Creative Artists Agency und Festivalia GmbH.

05.11.2023 12:47 Uhr Kurz-URL: qmde.de/146296
Sebastian Schmitt

super
schade


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