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Martin Gruber: ‚Die Ermittler agieren als Katalysatoren der Story‘

Seit 20. Oktober ist Gruber als Ermittler bei «SOKO Wien» zu sehen. Im Quotenmeter-Interview verrät er, wie die Serie über so viele Jahre lang so frisch blieb.

Hallo Herr Gruber. Sie sind der Hauptdarsteller bei «SOKO Wien» und verkörpern Major Max Herzog. Wie würden Sie Ihren Charakter definieren?
Herzog ist ein gutmütiger Cop von der Straße, der gerne Dart spielt, für seinen Beruf lebt, keinen an der Waffel hat und sich heimlich immer schon eine Bartagame gewünscht hat.

Hatten Sie im Vorfeld mit den Headautoren die Gelegenheit, Ihr Alte Ego nach Ihren Wünschen anzulegen?
Nein, die Figur hat sich im Laufe der Geschichten zwar etwas weiterentwickelt, bleibt aber im Großen und Ganzen mir überlassen. Das ist dem Format und der damit einhergehenden limitierten Zeit geschuldet. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Episodenfällen. Die Ermittler agieren als Katalysatoren der Story, ohne horizontale Ebenen. Das muss man in dem Genre ganz uneitel betrachten.

Ihr erster Auftritt erfolgt etwas überraschend. Statt mit dem großen Knall kommen Sie in einer relativ kleinen Szene in die Serie. Warum?
Da müssen sie mal die Autoren und die Sender befragen. Aber vielleicht wollten sie den Herzog vorsichtig einführen, damit sich der geübte Zuschauer nicht erschrickt, wenn plötzlich nicht mehr Stefan Jürgens schießt, sondern der neue Piefke. Sozusagen vorsichtig dosieren, damit der „Schock“ nicht so groß ist 😉

«SOKO Wien» feiert in zwei Jahren das 20-jährige Jubiläum. Wie bleibt die Serie so frisch?
Die Welt dreht sich weiter und mit ihr verändern sich die Geschichten von Jahr zu Jahr. Die Produktion versucht das Zeitgeschehen in den Fällen und Geschichten Up-to-Date zu halten und verwebt aktuelles mit zukünftigen Visionen.

Im Vordergrund von «SOKO Wien» steht die Aufklärung von Verbrechen, die an der Donau und den Nebenflüssen aufgeklärt werden. Erschwert die Produktion in und um Flüssen die Produktion?
Die Dreharbeiten finden leider nicht mehr auf dem Wasser statt, es gibt also keine nassen Füße mehr die zeitintensiv getrocknet werden müssten. Und die Ufer der Donau sind mittlerweile fast alle befestigt… 😉

Können Sie eigentlich nachvollziehen, warum das ZDF die neuen Folgen erst mit deutlicher Verspätung ausstrahlt? In Österreich sind Sie seit Juli 2022 das Gesicht der Serie. Inzwischen läuft im ORF schon die 18. Staffel.
Das wissen nur die Verantwortlichen bei den Sendern und es scheint ein mittelgroßes Geheimnis zu sein, da es uns keiner verraten möchte. Wohl passend zum Krimi Genre…

Sie haben Stefan Jürgens ersetzt, der die Rolle 15 Jahre lang ausfüllte. Haben Sie ebenfalls vor, so lange an Bord zu bleiben?
Ich kann ja nicht einmal mit Sicherheit sagen, was morgen geschieht…wie soll ich da wissen was die kommenden 15 Jahre bringen? Aber wenn der Kahn nicht vorher kentert und die Welt sich nicht selbst abschafft, warum nicht?

Können Sie sich erklären, warum Stoffe aus Österreich so gut funktionieren?
Ehrlichen Lokalkolorit im echten Outfit in Kombination mit wirklich tollen, authentischen Kollegen und Kolleginnen und schön produzierten Bildern schaut man sich einfach gerne an, glaube ich.

Sie gehörten zum Cast der RTL-Serie «Nachtschwestern», die aber nach zwei Staffeln beendet wurde. Hätten Sie sich mehr Durchhaltevermögen erwünscht?
Es war ein sehr angenehmes und engagiertes Ensemble mit vielen Ideen in einer ehrlichen Umgebung. Immer schade wenn so etwas dann in der Schublade landet.

Die ZDF-Serie «Kanzlei Berger» hielt nur eine Staffel durch. Die Kritiken waren nicht so toll, stimmen Sie da zu?
Manche Dinge sind Ihrer Zeit voraus und werden erst später geschätzt. Und wer bin ich solche Dinge zu kritisieren? da sollen lieber die Profikritiker machen, die Ahnung davon haben.

Danke für Ihre Zeit!

Martin Gruber ist seit Freitag, den 20. Oktober 2023, in «SOKO Wien» zu sehen.
01.11.2023 12:03 Uhr Kurz-URL: qmde.de/146242
Fabian Riedner

super
schade


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Tags

SOKO Wien Nachtschwestern Kanzlei Berger

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