StoryWas im Bremer Vorstadtidyll noch nicht hingehauen hat, soll ein Segeltörn in der Karibik bringen: Aus Christian, seiner geliebten Billy und deren Kids, der bockigen 15-jährigen Insa und dem zehnjährigen SciFi-Fan Max, soll eine intakte Patchwork-Familie werden. Billy ist von Christians Überraschung gerührt, Max kann es kaum erwarten - nur Insa ist sauer. Sie hatte sich schon so auf das Tic Boe Sommercamp unter der Leitung ihres angebeteten Lehrers gefreut und jetzt muss sie mit Christian, den sie für alle Probleme in ihrem Leben verantwortlich macht, auch noch segeln. Der Urlaub beginnt im luxuriösen Jachthafen auf Santa Lucia auch gleich ganz anders als erwartet: Das von Christian gebuchte Schiff ist verschollen. Einen Ersatz, so die Sekretärin des Reiseveranstalters, könne man aufgrund der Hauptsaison nicht so schnell finden. Christian und Billy protestieren heftig, und kurze Zeit später besteigt die Familie entgeistert ihre neue Boot-Behausung, die Ocean Queen, ein uralter, gammeliger Kahn. Captain Flynn, ein wilder Geselle, Typ Möchtegern-Pirat, mit verfilztem Haar und athletischem, sonnengegerbtem Oberkörper, begrüßt die vier überschwänglich - das fette Geldbündel, das ihm die Sekretärin zugesteckt hat, versetzt ihn in beste Laune. Voller Elan weist er seine neue Crew ein. Außer der schmollenden Insa, die keinen Finger rührt, versuchen sich die drei anderen Familienmitglieder auf das Abenteuer einzulassen. Sie ahnen allerdings nicht, was ihnen bevorsteht.
Flynn, der alte Spieler, verpokert nämlich nicht nur sein Geld, sondern auch die Ocean Queen. Als ihm dämmert, dass er von seinen Piraten-Mitspielern übers Ohr gehauen wurde, gibt's nur noch die Flucht nach vorn. Heimlich setzt Flynn mit der schlafenden Familie an Bord die Segel. Die Piraten kapern trotzdem das Schiff und packen die vier in ein Schlauchboot; sie stranden auf einer einsamen Insel.
DarstellerChristoph M. Ohrt («Edel & Starck») ist Christian Vesens
Ann-Kathrin Kramer (
«Heiratsschwindlerin mit Liebeskummer») ist Billy Gehrke
Max Tidorf (
«Ein Familienschreck kommt selten allein») ist Flynn
Vijessna Ferkic («Die Pfefferkörner») ist Insa
Sebastian Husak («Bella Block – Das Gegenteil von Liebe») ist Max
KritikSat.1 kündigt den Film als Familien-Komödie an, allerdings verkommt der Film oft zum Drama. Die Autoren konnten sich nicht entscheiden, was für einen Film sie eigentlich drehen wollten. Das ist das größte Manko des Films. Das Drehbuch scheint ebenfalls nicht gut durchdacht sein; die Piraten wirken einfach albern, denn zufälligerweise können die gerade alle deutsch sprechen.
Die Darsteller agieren teils lustlos und wenn versucht wird, Komik reinzubringen, misslingt dies. Nur Max Tidorf als Möchtegern-Pirat kann überzeugen. Man merkt ihm richtig an, dass ihm die Rolle Spaß gemacht hat.
Insgesamt ist «Die Pirateninsel – Familie über Board» leichte Unterhaltung für den Samstagabend. Mit hohen Erwartungen sollte man allerdings nicht an den Film herangehen, wer also einen Piratenfilm ala «Fluch der Karibik» erwartet, ist definitiv falsch bedient.
Sat.1 sendet «Die Pirateninsel – Familie über Board» am Samstag, den 20. Mai 2006, um 20.15 aus.