Nach der Bayern- und Hessenwahl setzt das ZDF auf Urlaub: «Ein Sommer auf Malta» soll die Fernsehzuschauer ablenken.
Sie wirken in «Ein Sommer auf Malta» mit, der im Anschluss an die Landtagswahlen von Bayern und Hessen ausgestrahlt wird. Nachdem sich vermutlich Millionen Menschen über den Ausgang ärgern werden, kann man mit Ihnen gedanklich abschalten?
Der Film ist sicherlich eine gute Medizin für den eventuellen Kopfschmerz den man nach dem Wahltag haben wird. Abschalten kann man mit unserem Film da sicherlich ganz gut. Ob man je nach Ausgang der Wahlen noch zusätzlich ein starkes alkoholisches Getränk benötigt - muss jeder für sich entscheiden.
Sie haben auf Malta gedreht. Wie waren die Drehbedienungen vor Ort?
Ganz wunderbar. Auf Malta wird ja unheimlich viel gedreht und dementsprechend sind die lokalen Crew-Mitglieder sehr erfahren. Da hat die U5 ein tolles Team zusammen gestellt. Wenn man dann noch das super Wetter mit einrechnet sind das schon tolle Bedienungen.
Welche Sehenswürdigkeiten konnten Sie anschauen?
Das Tolle an dem Dreh war ja, dass wir immer an diesen traumhaften Locations und Sehenswürdigkeiten gedreht haben. Von Valletta bis Mdina mit ihren traumhafte Altstädten bis hin zu der naheliegender Insel Gozo. Wir durften sogar in der berühmten Rotunde von Mosta drehen. Eine beeindruckende katholische Kirche auf Malta. Übrigens eine von 365 Kirchen auf der kleinen Insel Malta. Eine für jeden Tag.
Waren Sie im Vorfeld schon mal im Malta im Urlaub?
Nein, leider noch nicht. Umso dankbarer ist man, wenn die Arbeit einen an so schöne Locations bringt.
Sie verkörpern den Sprachschulen-Lehrer John. Was macht Ihr Alter Ego falsch?
Ich würde sagen, dass John nicht viel falsch macht, sondern einfach in gewissen Situationen noch viel dazu lernen muss. Ein bisschen wie ein Kind. Dass das ab und zu frustrierend sein kann für die Leute um ihn herum, kann ich natürlich aber auch verstehen und John im Laufe des Films auch ein bisschen…
Schlussendlich manipuliert John auch noch Tests, damit seine Schüler nicht durchfallen. Ist sein John gefährdet?
Sein Job ist definitiv gefährdet - alleine schon deswegen, da er sich partout an keine Regeln hält. Aber speziell die Situation mit den manipulierten Tests zeigt doch, wer John eigentlich ist. Er manipuliert die Tests seiner Schüler, damit sie nicht durchfallen. Trotzdem muss ich hier eine Lanze für ihn brechen - es liegt ihm unheimlich viel an seinem Job und er möchte sich und allen beweisen, dass sein undogmatischer Ansatz zum Erfolg führt, wenn auch nicht nach dem Geschmack seiner Chefin.
Sie durften in zahlreichen Formaten schon mitspielen. Wie gefiel Ihnen «The Mallorca Files» der BBC?
Den Dreh habe ich ihn schöner Erinnerung da es mit den Kollegen eine tolle Zusammenarbeit war. Außerdem waren es damals im Februar auf Mallorca 22 Grad jeden Tag. Das schadet auch nicht.
Der Sender Sky hat seine Fiction-Offensive zurückgefahren, Sie durften aber noch bei «Souls» mitmachen. Wie schlug die Serie ein?
Alleine dass im Rahmen des Serienfestivals in Cannes zwei Preise gewonnen wurde für die beste Musik und das beste Drehbuch, zeigt ja schon dass es nicht eine Serie ist, die man schon tausend Mal gesehen hat. Es war ein sehr besonderes, spannendes Projekt!
Hätte man bei Sky zeitweise offensiver mit Serienprojekten arbeiten müssen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass die zahlreichen Projekte gar nicht so wirklich unters Volk kommen?
Schwierige Frage - ich glaube eher, dass durch die vielen Streamer das Angebot sich Filme und Serien aus aller Welt anzuschauen so groß geworden ist, dass man leicht etwas verpasst bzw. es einem sehr schwer macht, ein Projekt auf dem Markt zu platzieren. Ich habe zum Beispiel erst vor kurzem «When they see us» gesehen. Eine verdammt wichtige Geschichte und einer der besten Mini-Serien, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Trotzdem habe ich erst vor kurzem davon erfahren.
Wie wirkten auch bei Spielfilmen wie «Spencer» oder der Amazon-Serie «Jack Ryan» mit. Was konnten Sie von den angelsächsischen Kollegen lernen?
Lernen kann ich generell von allen Kollegen die ohne Ego ans Set kommen. Speziell die amerikanischen waren aber immer sehr entspannt und darauf bedacht, dass es allen gut geht. Die haben aber auch immer zwei Assistenten um sie rum schwirren die ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Das hilft, gerade in stressigen und angespannten Situationen, wie es sie beim Dreh natürlich auch immer wieder gibt.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel