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ProSiebenSat.1 verliert Werbeeinnahmen

Das zweite Quartal weist 63 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum aus.

Die in Unterföhring ansässige Firma ProSiebenSat.1 Media SE hat das zweite Quartal 2023 mit enttäuschenden Zahlen abgeschlossen. „Das zweite Quartal war wie erwartet weiter von einem schwachen TV-Werbemarkt geprägt. Dies unterstreicht einmal mehr, wie entscheidend es ist, dass wir uns bei ProSiebenSat.1 auf unser Digitalgeschäft fokussieren“, teilte Vorstandsvorsitzender Bert Habets mit. In Deutschland gehört Joyn zu den schwächsten Plattformen. Genaue Zahlen hütet das Unternehmen.

Weiterhin spricht ProSiebenSat.1 von einem „herausfordernden makroökonomischen Umfeld“, das den Werbemarkt in der DACH-Region schwächt. Gleichzeitig äußerten sich weder Habets noch andere Mitglieder des Vorstands, dass die deutschsprachigen Fernsehsender an einem massiven Reichweitenschwund leiden. So erreichte ProSieben im Juli nur 2,9 Prozent Marktanteil und lag nur knapp vor ZDFneo (2,7%) und RTLup (2,7%).

Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass die Umsätze im deutschen Fernsehen sinken. In den Monaten April, März und Mai setzte die TV-Gruppe in Deutschland, Österreich und der Schweiz 442 Millionen Euro um, im Vorjahreszeitraum waren es noch 505 Millionen. Der Gesamtumsatz des Unternehmens belief sich auf 868 Millionen Euro, ein Jahr zuvor brachte das zweite Quartal noch 1.043 Millionen Euro (bereinigt: 944 Millionen). Betrachtet man rein das organische Wachstum, dann beliefe sich der Rückgang auf zehn Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen schrumpfte um fast die Hälfte von 155 auf 79 Millionen Euro.

Die Digitalisierung bei ProSiebenSat.1 ist in weiter Ferne: Das Segment Commerce & Ventures, das vor allem mit Internet-Anbietern bestückt ist, blieb gegenüber dem linearen Fernsehen weit zurück. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 164 Millionen Euro. Im Bereich Dating & Video musste man ein Minus von 18 Prozent verkraften und erreichte nur 107 Millionen Euro.

Das Unternehmen hofft, dass im zweiten Halbjahr 2023 die Werbeerlöse wachsen. „In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir im Zuge einer im Vergleich zum Vorjahr aufgehellten konjunkturellen Entwicklung eine Erholung unseres Werbegeschäfts und damit deutliche Aufholeffekte bei Umsatz und Ergebnis. Dabei gehen wir für das dritte Quartal aktuell davon aus, dass sich das adjusted EBITDA der Gruppe im Vorjahresvergleich stabil entwickelt. Gleichzeitig fokussieren wir uns darauf, unser Kostenprogramm konsequent umzusetzen, um die Profitabilität von ProSiebenSat.1 langfristig zu verbessern“, teilte Finanzchef Martin Mildner mit.
03.08.2023 08:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/144107
Fabian Riedner

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