Ob U-Boot-Unglück vor der Titanic, Prigoschins Marsch auf Moskau oder AfD-Landrat Robert Sesselmann. Immer wieder scheinen die Medien einem Plan zu folgen – ist das so?
Ob ARD aktuell, Axel-Springer-Verlag, Süddeutsche Zeitung oder Der Spiegel – immer wieder stürzen sich die Medien auf die gleichen Themen. In den vergangenen Wochen beherrschten das U-Boot-Unglück der Titanic, die Landratswahl von AfD-Mitglied Robert Sesselmann und die Wagner-Gruppe mit ihrem Anführer Jewgeni Prigoschin die Zeitungen, Radio- und Fernsehprogramme.
In dieser Ausgabe sprechen Veit-Luca Roth und Fabian Riedner über die Zusammenstellung von Nachrichten. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Konsument einen Bezug zur Nachricht hat. Ein Meteor über Deutschland erregt mehr Aufmerksamkeit als ein Unglück in Bangladesch. Es stellt sich aber auch die Frage, ob 600 gekenterte Flüchtlinge wichtiger sind als fünf waghalsige Touristen auf der Fahrt zur Titanic.
Aber auch der Konsument gestaltet die Schlagzeilen mit: Clickbait lohnt sich für die Verlage, schließlich schätzen die Rezipienten mehrheitlich Belangloses. Nach den Silvester-Krawallen saß der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz in einer Talkshow und beschimpfte die Täter als „Paschas“. Merz hatte damit die Medien auf seiner Seite, denn er hatte schlicht keine Antwort auf die mangelnde Integration der Gastarbeiter der zweiten und dritten Generation. So konnte er das Thema in eine ganz andere Richtung lenken und es wurde nur noch darüber diskutiert, ob man diese Menschen in dieser Form herabwürdigen darf.
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