Wechselnder Vorlauf, wechselnde Quoten – «Late Night Berlin» ist weiterhin stark vom Programmumfeld abhängig.
Trotz der Fußball-Weltmeisterschaft, die im November und Dezember ausgetragen wurde, blieb Klaas Heufer-Umlauf mit seiner Late-Night-Show
«Late Night Berlin» bis kurz vor Weihnachten auf Sendung. Bei den letzten vier Ausgaben handelte es sich allerdings nur Sendungen aus der Konserve und dementsprechend schwache Werte einfuhren. Im neuen Jahr dauerte es bis zum 14. Februar, ehe die Florida-TV-Produktion wieder über den Sender ging. Trotz neuer und tagesaktueller Gags kam das Comedy-Programm aber nur schwer in Fahrt, was vor allem mit dem Vorlauf zusammenhängen dürfte. Statt anderer Florida-Ware nahm ProSieben «Mission: Job Unknown» ins Programm, das nur selten zu überzeugen wusste und Heufer-Umlauf früher als gewohnt auf Sendung drängte.
Die erste «LNB»-Folge des Jahres sicherte sich ab 22:28 Uhr 0,32 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, die 2,0 Prozent Marktanteil einbrachten. Mit 0,22 Millionen 14- bis 49-Jährigen kam man nicht über 6,5 Prozent hinaus. Eine Woche später stieg zwar die Gesamtreichweite auf 0,41 Millionen, da die Sendung aber auch rund 15 Minuten früher begann, reichte es nur für Marktanteile von 2,4 respektive 6,6 Prozent. Obwohl «Mission: Job Unknown» abbaute, steigert sich «Late Night Berlin» am 28. Februar zu einem zwischenzeitlichen Staffelhoch von 10,1 Prozent. Die Gesamtreichweite belief sich auf 0,53 Millionen, darunter 0,39 Millionen Umworbene. Danach ging es aber stetig bergab. Mit «Mission: Job Unknown» als Vorlauf unterhielt Klaas Heufer-Umlauf im Schnitt 0,39 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und sicherte sich mickrige 2,3 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe generierten 0,27 Millionen maue 7,5 Prozent.
Ab dem 28. März änderte sich das Vorprogramm, wurde aus Quotensicht aber nicht besser – im Gegenteil. Das wirkte sich entsprechend auf «Late Night Berlin» aus. Bis einschließlich zum 18. April füllten Clipshows die Primetime, dadurch ging die Reichweite auf 0,31 Millionen Zuschauer zurück. Der Marktanteil sank auf 1,8 Prozent. Noch deutlicher waren die Verluste in der Zielgruppe. Die Einschaltquote wurde in diesen vier Ausgaben auf gerade einmal 5,0 Prozent beziffert. Am 18. April waren nur 3,3 Prozent drin.
Auf den Tiefpunkt folgte ein Siegeszug, für den Klaas Heufer-Umlauf selbst sorgte, denn gemeinsam mit seinem Partner Joko Winterscheidt bestimmte er das Vorprogramm. Am 25. April startete eine neue Staffel «Joko & Klaas gegen ProSieben». Obwohl «LNB» nun nie vor 23:00 Uhr on air ging, stieg die Reichweite um fast 40 Prozent auf durchschnittlich 0,43 Millionen. In der Spitze holte man am 9. Mai sogar mehr als eine halbe Million Zuschauer. Die Marktanteile stiegen auf 4,1 Prozent bei allen und 12,5 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Am 23. Mai stieg das Ergebnis dort sogar auf 15,8 Prozent.
Die beiden abschließenden Folgen stammten wieder aus der Dose. Nach einem erfolgreichen «Jenke. Report» war mit 8,3 Prozent immerhin der Zielgruppen-Wert einer „Best-of“-Folge drin. Am 6. Juni kam es zu einem herben Dämpfer, den ProSieben so hatte erwarten müssen, denn nach «Wer ist das Phantom?» waren nur 2,7 Prozent möglich. Die Reichweite sank auf 0,18 Millionen. Unter dem Strich steht für «Late Night Berlin» wieder einmal eine sehr wechselhafte Staffel zu Buche. IM Schnitt schalteten 0,37 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein und sorgten für einen Marktanteil von 2,7 Prozent. 0,25 Millionen 14- bis 49-jährige Seher markierten 8,1 Prozent. Bei YouTube generieren einzelne Clips der Sendung teilweise mehr als eine Million Zuschauer. Sicher ein Trost für Klaas, doch auch für ProSieben?
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