«Kreis runde Sache»: Dicke Kinder

Deutsche Kinder werden immer dicker. Eine Studie bewies vor geraumer Zeit genau das, was jeder sehen kann, wenn er mit offenen Augen über die Prachtalleen Deutschlands schlendert. Vorausgesetzt, es gibt in diesen Teilen des zukünftigen Weltmeister-Landes überhaupt noch Nachwuchs. Gegen letzteres Problem weiß derzeit noch niemand Rat, vielleicht auch weil Eltern pro Naseweis bis zu dessen 18. Lebensjahr rund 149.600 Euro blechen müssen. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass Windpocken, Masern und Pubertät im Preis mit inbegriffen sind. Dagegen hilft selbst Tinky-Winky nicht.

Auch das Deutsche Sport-Fernsehen, sonst hauptsächlich bekannt als anspruchsvoller TV-Kanal für Vielverdiener, konnte dieses Problem bislang nicht lösen. Gegen dicke Kinder geht man allerdings ab sofort mit ganzer Kraft vor. Der neueste Streich aus Ismaning: Mit Übertragungen von Ganzkörpersportarten wie Poker und Billard will man die Fratzen wieder zu Höchstleistungen trimmen.

Vor allem Bowling kommt dem Nachwuchs entgegen; schließlich ist es heutzutage schon im frühesten Alter gang und gäbe, eine ruhige Kugel zu schieben. Die ersten – oft unfreiwillig peinlichen – Bekanntschaften mit Poker dürften die meisten ohnehin bereits auf Klassenfahrten geknüpft haben.

Bei Erfolg sollen auch sportliche Spitzenresultate in den Bereichen Mühle, Halma und Pacman gefördert werden. Zudem will das DSF persönlich lustlosen Eltern unter die Arme greifen, damit spätere Leistungsträger unserer Gesellschaft nicht verloren gehen. Getreu dem Motto: „Mittendrin statt nur dabei.“

Die nächste Ausgabe der Kolumne «Kreis runde Sache» erscheint am Montag bei Quotenmeter.de.