Zunächst hatte Jan Weyrauch wegen einer Gehaltsobergrenze abgesagt, nun hat er doch seine Bereitschaft bekundet, weshalb er von der Findungskommission nachnominiert wurde.
Jan Weyrauch wird am 16. Juni ebenfalls zur Wahl stehen, nachdem es ursprünglich nur drei Kandidatinnen in die Vorauswahl geschafft hatten. Weyrauch hatte dem rbb vor der Veröffentlichung der Shortlist abgesagt, da der Vorsitzende des rbb-Verwaltungsrats plötzlich eine absolute Gehaltsobergrenze als Ausschlusskriterium vorgab, wie die Personalvertreterinnen der Findungskommission in einem Statement am Dienstag öffentlich machten. Darin hieß es, dass dies ein Thema sei, „das bis dahin im Ausschreibungs- und Auswahlverfahren keine Rolle spielte und zu dem es im Verwaltungsrat bis heute keinen Beschluss gibt“. Teile der Findungskommission hielten demnach Weyrauch für einen geeigneten Kandidaten, der jedoch wegen der Gehaltsobergrenze absagte.
Jan Weyrauch, derzeit Programmdirektor bei Radio Bremen, hat dem Gremium am Mittwoch mitgeteilt, dass er trotz unveränderter Rahmenbedingungen nun doch für die Kandidatur zur Verfügung stehe, wie der rbb am Abend mitteilte. Jan Weyrauch ist gebürtiger Berliner. Er studierte Theaterwissenschaften an der FU Berlin und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er arbeitete für das Radioprogramm Fritz des damaligen ORB (heute rbb), den Hessischen Rundfunk und ist seit 2011 Programmdirektor von Radio Bremen. Neben Weyrauch stehen Dr. Heide Baumann, ehemaliges Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland, Ulrike Demmer, früher unter anderem stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, und Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell, zur Wahl.
„Wir wollen die Wahl nicht durch eine fortlaufende Diskussion um die Kandidatenauswahl belasten. Die Vertragsmodalitäten müssen durch den Verwaltungsrat beschlossen werden“, so Oliver Bürgel, Vorsitzender des rbb-Rundfunkrates, zur Begründung der Entscheidung.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates und Mitglied der Findungskommission, Benjamin Ehlers, sagte: „In der Rundfunkratssitzung am morgigen Donnerstag (8. Juni) werde ich noch einmal das Meinungsbild zu den Rahmenbedingungen innerhalb des Verwaltungsrates deutlich machen. Wir haben in den vergangenen Wochen vertrauensvoll mit den Personalvertretungen zusammengearbeitet, es ist uns deshalb sehr wichtig, dass sie sich im Ergebnis des Prozesses wiederfinden.“ Erneut bleibt jedoch ungewiss, ob die derzeitige Interimsintendantin Katrin Vernau ebenfalls noch zur Wahl zugelassen werden könnte. Sie hatte in öffentlichen Auftritten immer wieder betont, den Job fortführen zu wollen, hatte aber keine offizielle Bewerbung während des Bewerbungszeitraums eingereicht.
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