Rundschau: Basierend auf einem wahren Sommer in einer Doppelhaushälfte
Wenn das nicht kohlrabenschwarz ist: Pecock hat ein Drama im Programm und Hulu strahlt die zweite Staffel von «Cruel Summer» aus.
«Based on a True Story» (seit 8. Juni bei Peacock)
Das Drama ist ein düster-komödiantischer Thriller über einen Immobilienmakler, einen ehemaligen Tennisstar und einen Klempner, die eine einmalige Gelegenheit ergreifen, um aus Amerikas Besessenheit von wahren Verbrechen Kapital zu schlagen.
The Hollywood Reporter: “Das größte Problem ist, dass «Based on a True Story» ab einem bestimmten Punkt - insbesondere nach einem ziemlich cleveren Ausflug nach Las Vegas zu einem Kongress über wahre Verbrechen - in einen langweiligen Trott aus angedrohter Gewalt und angedrohter Erpressung verfällt, der jede Glaubwürdigkeit zunichte macht, die die Serie zuvor aufgebaut hatte.“
«The Crowed Room» (seit 9. Juni bei AppleTV+)
«The Crowded Room» spielt 1979 in New York City: Danny Sullivan (Tom Holland) wird in eine Schießerei verwickelt und verhaftet. Es entspinnt sich ein fesselnder Thriller, der durch eine Reihe von Befragungen mit der Verhörspezialistin Rya Goodwin (Amanda Seyfried) erzählt wird. Dabei entfalten sich nach und nach Dannys Lebensgeschichte und Teile seiner geheimnisvollen Vergangenheit, bis ihn schließlich einige unerwartete Wendungen zu einer lebensverändernden Offenbarung bewegen. Zum weiteren Cast gehören Emmy Rossum, Sasha Lane, Will Chase und Lior Raz sowie die Gaststars Jason Isaacs, Christopher Abbott, Thomas Sadoski und Zachary Golinger.
Collider: Die Serie, die mir beim Anschauen immer wieder in den Sinn kam, war Sam Esmails meisterhaftes «Mr. Robot», das den Spagat zwischen Thriller und wohldosierter Charakterstudie weitaus besser hinbekommen hat. Egal, wie sehr sich die Darsteller hier bemühen, emotionale Tiefe zu bieten, man hat oft das Gefühl, dass sie sich im Durcheinander verlieren. Selbst als die Wahrheit ans Licht kommt, erfahren wir nicht, welche Auswirkungen dies auf Danny hat, da sich die Serie stattdessen auf das Gerichtsverfahren konzentriert und ihn eher zu einem passiven Beobachter macht“
«Kohlrabenschwarz» (seit 8. Juni bei Paramount+)
Der ehemalige Polizeipsychologe Stefan Schwab (Michael Kessler) will eigentlich nur seine Ruhe, stattdessen zweifelt er an seinem sonst so analytischen Verstand: Kinder verschwinden, sagenumwobene Gegenstände tauchen auf und uralte Ammenmärchen bekommen plötzlich eine blutige Brisanz. Bald zieht sich eine Spur an Gräueltaten durchs Voralpenland. Während die Polizei die offensichtlichen Zusammenhänge nach Kräften ignoriert und sich auch Schwabs alter Freund, Kommissar Falbner (Jürgen Tonkel), nicht als Hilfe erweist, schlägt sich zumindest die resolute Kommissarin Anna Leitner (Bettina Lamprecht) auf seine Seite, ebenso seine geliebt-gehasste Ex-Frau Susanne (Bettina Zimmermann).
Süddeutsche: “Und immer dann nimmt «Kohlrabenschwarz» Fahrt auf: Wenn die Schauspielerinnen und Schauspieler zu funkeln beginnen und die Serie allen Ernst abstreift. Wenn sie nicht mehr billig aussieht und das mit einer starren Ernsthaftigkeit zu überspielen versucht, sondern das Trashige annimmt und damit spielt. Wenn sie, vor allem in der fünften der sechs Folgen, sich zur Persiflage entschließt. Dann erhält auch der Genremix seine Berechtigung.“
«Cruel Summer» (2. Staffel seit 5. Juni bei Hulu)
Im Sommer 1999 ist Megan Landry besorgt darüber, dass ihre Familie Isabella LaRue, eine neue Austauschstudentin, bei sich aufnimmt. Megan erklärt sich bereit, Isabella die Stadt zu zeigen, und gibt ihr später die Erlaubnis, Luke Chambers, Megans Familienfreund und heimlicher Schwarm, zu verfolgen.
: “Ein Neustart von «Cruel Summer» musste schwierig sein, und die Showrunnerin Elle Triedman hat bewundernswerte Arbeit geleistet, indem sie die erste Staffel auf ihre Stärken reduziert und sie wieder aufgebaut hat. Wenn die Serie das Glück hat, als Anthologie so lange zu laufen wie, sagen wir, «American Horror Story», könnte die zweite Staffel in einigen Jahren viel besser aussehen, als sie es jetzt tut.“
«Doppelhaushälfte» (2. Staffel seit 28. April in der ZDFmediathek)
Frida ist seit neun Monaten auf der Welt und Mari und Theo haben den Anspruch, sich als moderne Eltern gleichberechtigt um ihre Tochter zu kümmern. Nachdem Mari das erste halbe Jahr mit Frida zu Hause geblieben ist und nun endlich wieder arbeiten gehen kann, ist jetzt Theo mit der Kinderbetreuung dran. Doch schon zu Beginn seiner Elternzeit ist Theo ein nervliches Wrack.
Die Welt: “Nachdem es eigentlich ganz gut losging, wirft «Doppelhaushälfte» alle Gegenwartsspiegelei wie ein gebrauchtes Taschentuch von sich und dreht komplett durch. Eine ganze Geschichte, „Meta“ heißt sie, verschickt Tracy und Mari und die Ihrigen mittels VR-Brillen nach Virtualien, das ist schön bunt und wäre ganz lustig für ein paar Minuten, geht einem aber rasend schnell unfassbar auf die Nerven.“
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel