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Warner Bros. Discovery ächzt unter den Kosten

Abschreibungen, Schulden und Zinsen belasten das Unternehmen weiter. In diesem Jahr warf bislang das Streaming-Geschäft Gewinne ab.

Warner Bros. Discovery verbuchte im ersten Quartal einen Verlust, der vor allem durch die Kosten der Fusion von 2022 aus den ehemaligen Unternehmen WarnerMedia und Discovery Inc. belastet wurde. Der Eigentümer von HBO, TNT und Discovery Channel sagte, dass sein Verlust von 1,069 Milliarden Dollar etwa 1,81 Milliarden Dollar an "akquisitionsbedingten immateriellen Vermögenswerten und 95 Millionen Dollar an Restrukturierungskosten vor Steuern" beinhalte. Das Unternehmen wies auch darauf hin, dass die Schulden, die es zur Finanzierung der Fusion aufgenommen hatte, seine Finanzergebnisse beeinträchtigten. Warner Bros. Discovery hatte "halbjährliche Zinszahlungen in Höhe von 836 Millionen Dollar, die größtenteils auf fusionsbedingte Schulden zurückzuführen waren und den Cashflow überstiegen". Ohne Steuern, Zinsen und Abschreibungen hätte Warner Bros. Discovery unter dem Strich 2,611 Milliarden Dollar verdient, nach 1,027 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

"Wir haben einige große Umstrukturierungen hinter uns und unser Geschäft mit größerer Präzision und Konzentration neu positioniert. Und wir sehen eine Reihe positiver Anzeichen, von denen DTC vielleicht der prominenteste ist", sagte David Zaslav, CEO von Warner Bros. Discovery, in einer Erklärung. "Wir haben in diesem Quartal mit einem EBITDA von 50 Millionen Dollar und 1,6 Millionen Netto-Neukunden einen großen Schritt nach vorne gemacht und sind sehr zufrieden mit dem Weg, den wir eingeschlagen haben. Tatsächlich erwarten wir jetzt, dass unser US-DTC-Geschäft im Jahr 2023 profitabel sein wird - ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Im ersten Quartal des Jahres erwirtschaftete das Filmstudio, zu dem unter anderem Warner Bros. Pictures, die Fernsehgruppe, DC und New Line Cinema gehören, einen Umsatz von 3,212 Milliarden US-Dollar. Nach Abzug der Kosten blieben 607 Millionen Dollar vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen übrig. Angesichts der langen Ankündigung der Neuausrichtung von DC lag der Rückgang um knapp 200 Millionen US-Dollar im erwarteten Bereich. Der Verlust wäre noch höher ausgefallen, wenn das Spiel „Hogwarts Legacy“ nicht auf den Markt gekommen wäre. Mit einer Neuverfilmung von «Harry Potter» und zahlreichen Superhelden-Spielfilmen will Warner Bros. Discovery 2024 angreifen.

TBS, CNN, HGTV, Discovery und die zahlreichen anderen Fernsehsender sorgten für einen Umsatz von 5,581 Milliarden US-Dollar. In den Monaten Januar, Februar und März 2022 verbuchte die TV-Sparte noch 6,332 Milliarden US-Dollar. Da Eurosport und andere Fernsehsender die Olympischen Winterspiele übertrugen, lag das Ergebnis damals deutlich höher. Dennoch blieben die Networks mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 2,293 Milliarden US-Dollar (Vorjahresergebnis: 2,56 Milliarden) sehr profitabel. Die Sender machen aus jedem investierten Dollar mindestens zwei.

Enttäuschend bleiben die Ergebnisse der Streaming-Dienste HBO Max (ab Mitte Mai: Max) und Discovery+. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde verbesserte sich gegenüber dem vierten Quartal nur um neun Cent auf 7,48 US-Dollar. Die Zahl der Kunden stieg binnen Jahresfrist um sieben Millionen auf 97,6 Millionen. 2,455 Milliarden US-Dollar wurden im Direct-to-Consumer-Geschäft erwirtschaftet, nach 2,234 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Wettlauf um neue Inhalte ist beendet, die Kosten sind deutlich gesunken. Der Vorjahresverlust von 227 Millionen US-Dollar konnte in einen kleinen Gewinn von 50 Millionen US-Dollar umgewandelt werden.
05.05.2023 14:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/142052
Fabian Riedner

super
schade


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Tags

Harry Potter

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