Am Donnerstag ist die zweite Ausgabe von «Der Dänemark-Krimi» im Ersten zu sehen. Regisseurin Schmidt spricht unter anderem über die angenehme Zusammenarbeit der dänischen Behörden.
Der «Dänemark-Krimi» holte im Herbst 2021 6,34 Millionen Zuschauer, die Wiederholung im Sommer 2020 zog noch einmal 4,56 Millionen Zuschauer an. Könnte man sagen, dass die Menschen vom deutschen Nachbarland fasziniert sind?
Absolut und sehr offensichtlich. Das Land, die nordische Lebensart, die Nähe zum Wasser und das „eben nicht deutsche“ scheint den Geschmack vieler ZuschauerInnen zu treffen. Dass die Wiederholung auch so erfolgreich war, bestätigt das doppelt.
Die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide, die kleine Meerjungfrau oder auch die Öresundbrücke – was fasziniert die Menschen noch an Dänemark?
Ich glaube es liegt vor Allem an der Mentalität und dem Lebensgefühl, das man in Dänemark erleben darf. Es ist alles, gefühlt, etwas leichter und unbeschwerter. Die Menschen in Dänemark wirken nicht so getrieben. Hinzu kommen natürlich die endlos langen Sandstrände und eine ganz wunderbar vielfältige Natur.
Im Gegensatz zu deutschen Behörden gelten die dänischen als sehr effizient. Konnten Sie das bei der Arbeit vor der Produktion so miterleben?
Das kann ich nur bestätigen. Wir haben die Zusammenarbeit mit den Behörden als sehr angenehm und produktiv erleben dürfen. Im Mittelpunkt der Reihe steht der kleine Ort Ribe. Wir wurden dort von Allen sehr herzlich in Empfang genommen und jede noch so ungewöhnliche Anfrage unsererseits wurde immer mit großer Freundlichkeit bearbeitet. Man bekommt schnell das Gefühl, dass es in Dänemark keine schlechte Laune gibt. Das mag vielleicht auch an der standardmäßigen 37-Stunden-Woche liegen. Die Einstellung zur Arbeit ist grundlegend positiv.
Wie viel Dänemark steckt in dem Film „Blutlinie“?
In allen produktionstechnischen Bereichen haben wir darauf geachtet, einen speziellen Look zu kreieren, der aus den bekannten Sehgewohnheiten ausbricht. Mir war es wichtig, dass man auch über Ausstattung, Kostüm und Maske ein Gefühl für ein anderes Land bekommt. Wind, Wasser und Kälte sollte eine allgegenwärtige Rolle spielen. Produktionsbedingt hat ein Teil der Dreharbeiten auch im Umland von Hamburg stattgefunden. Wir haben uns größtmögliche Mühe gegeben, dass man das nicht merkt und man 90 Minuten lang ein reines Dänemark Gefühl vermittelt bekommt.
Im Mittelpunkt des zweiten Falles steht ein Mordfall, der zu einem bisher unentdeckten Verbrechen führt. Worauf können sich die Zuschauer einstellen?
Auf ein tolles Ensemble mit zwei sehr ungewöhnlichen Ermittelnden an der Spitze. Ida Sörensen und Malte Vinter nehmen uns mit in diesen sehr persönlichen Fall in und rund um ihre Heimatstadt Ribe. Es wird düster und rau. Es gibt einen nicht ganz alltäglichen Todesfall und auch ein leerstehendes Wikingerdorf wird eine bedeutende Rolle übernehmen.
Das Drehbuch schrieb Timo Berndt. Hatten Sie vor der Produktion einen intensiven Austausch?
Oh ja natürlich. In der Vorbereitungszeit ist man im regen Austausch mit dem Autor. Dann geht es darum, Inhalte produktionstechnisch anzupassen oder umzudenken. Sich über Rollen und deren Grundhaltungen auszutauschen. Timo ist ein sehr greifbarer und kommunikativer Partner in der Entwicklung und Umsetzung von Geschichten.
Der Film wurde bereits vor einem Jahr gedreht. Dementsprechend könnten Sie uns verraten, ob die ARD weitere Filme geordert hat?
Das kann ich ihnen leider zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. An den Prozessen dieser Entscheidungen bin ich nicht beteiligt.
Sie waren mehrfach als Regisseurin bei den RTL-Daily-Soaps beschäftigt. Macht diese Massenproduktion Spaß?
Diese Art von Produktion funktioniert nur mit einem sehr guten, professionellen und effizienten Team. Wenn diese Umstände gegeben sind, macht es auf jeden Fall Spaß. Ich hatte oft das Glück, mit solchen Teams arbeiten zu dürfen.
Vielen Dank für das Gespräch!
«Der Dänemark-Krimi» ist am Donnerstag, den 13. April, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel