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Buchclub: ‚Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln?‘

Gernot Wagner greift die Idee auf, die die «Simpsons»-Autoren schon Mitte der 90er Jahre hatten.

Die Klimakrise ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit und längst gibt es verschiedene Ideen, wie das Klima auf manipulative Weise verändert werden kann, um die Erderwärmung aufzuhalten oder gar zu stoppen. Die Rede ist hierbei vom Geoengineering. Was bedeutet dieser Fachbegriff genau? Grundsätzlich geht es beim Geoengineering darum, in die natürlichen Kreisläufe der Erde mit verschiedenen Mitteln und technischen Methoden einzugreifen. Ist das die Zukunft und darf das die Zukunft sein? Das sind Fragen, denen der Klimaökonom Gernot Wagner in seinem Sachbuch „Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln?“ auf den Grund geht.

Wenn es um die Methoden zur Manipulation des Klimas geht, ist das Verdunkeln der Sonne tatsächlich wortwörtlich zu nehmen. Gernot Wagner schildert in seinem Buch das Szenario des Geoengineerings in Form von Versprühen von Schwefel in der Stratosphäre. Dadurch würde das Sonnenlicht reflektiert werden und der Schwefel würde als eine Art riesiger Sonnenschirm fungieren. Durch die Reflexion würde zumindest ein Teil der Sonnenstrahlen zurück ins All scheinen und damit nicht auf die Erde. Diese würde dadurch abkühlen, jedoch würde sich durch diesen riesigen Schwefel-Sonnenschirm die Erde tatsächlich um einen gewissen Prozentsatz verdunkeln.

Der Autor geht in seinem Buch den Fragen von Nutzen und Schaden dieser Technik auf den Grund. Welche Chancen und welche Risiken wären durch eine solche Manipulation zu erwarten? Gernot Wagner beruft sich dabei auf sein in Harvard aufgebautes Forschungsprogramm zum Thema Geoengineering. Der austro-amerikanische Autor ist als Ökonom fachlich im Bereich des Geoengineering weithin bewandert. So unterrichtete er bereits an der Uni in Harvard, wo er auch lehrte. Ebenso war er unter anderem als Klimaökonomie an der Columbia Business School tätig. Regelmäßig publiziert er zu Klimathemen in verschiedenen, hoch angesehenen Zeitungen und Zeitschriften wie dem „Wall Street Journal“, der „Financial Times“ und dem „Wirtschaftsblatt“.

Wagners Buch ist nicht nur etwas für Themenkenner. Auch laieninteressierte Leserinnen und Leser werden damit informativ abgeholt. Er schildert die Thematik einerseits professionell und sachlich, andererseits jedoch inhaltlich gut verständlich und auch für Fachfremde nachvollziehbar. Auf rund 200 Seiten des Taschenbuchs erwartet Leserinnen und Leser eine informative und gleichermaßen unterhaltsame Lektüre zu einem der wichtigsten Themen der Gegenwart. Erschienen ist „Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln?“ im Februar 2023 im oekom verlag GmbH.
07.03.2023 12:58 Uhr Kurz-URL: qmde.de/140624
Sebastian Schmitt

super
schade


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Buchclub

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