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ARD will 200 Mio. Euro im Jahr in Streaming-Inhalte stecken

Die ARD möchte zu einem Inhalte-Netzwerk zusammenwachsen, bei dem Kooperation zum „Regelfall“ werden soll.

In dieser Woche lud die ARD zu einem Pressegespräch und gab unter anderem bekannt, dass der öffentlich-rechtliche Senderverbund seinen Umbau hin zu einem Inhalte-Netzwert beschleunigen wolle. Ziel sei es, die enge Zusammenarbeit der Medienhäuser voranzutreiben. Die ARD stehe am Anfang des größten Veränderungsprozesses in der Geschichte des Senderverbunds, so die Intendantinnen und Intendanten bei ihrer Sitzung in Hannover. Kooperation soll zum „Regelfall“ werden, um die dadurch freigesetzten Kräfte in journalistische Exzellenz und hohe Recherchetiefe zu stecken, wie es hieß.

„Im Maschinenraum der ARD wird an der Zukunft des Journalismus gearbeitet. Wir schaffen die konkreten Voraussetzungen für die neue ARD, die ihre Kräfte mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen bündelt. Künftig soll jeder ARD-Sender der Gemeinschaft das bieten, was er am besten kann und so für journalistische Inhalte mit noch mehr Tiefe sorgen. Im Laufe eines Jahres werden die Konturen dieser neuen ARD für die Menschen in Deutschland sichtbar werden“, so der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke.

Die Veränderungen bezogen sich aber nicht nur auf die „Zukunft des Journalismus“, sondern auch auf den digitalen Umbau. Für diesen wurden bereits mehr als 150 Millionen Euro pro Jahr aus dem linearen Programm ins Digitale geschoben. Dabei soll es nicht bleiben, denn wie man ankündigte, schichtet die ARD weitere 250 Millionen Euro im Zeitraum 2025 bis 2028 um, mit denen attraktive Inhalte für Streaming-Fans entwickelt werden sollen. Das sind im Schnitt mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr. Dadurch möchte die ARD zugleich die Möglichkeiten für Dialog und Teilhabe des Publikums stärken.

Um die Pläne in die Tat umzusetzen, hat die ARD eine Steuerungsgruppe aus elf ARD-internen Fachleuten gegründet, die sich ab Ende Februar um die Umsetzung der Reformvorhaben kümmern werde. Es werde crossmediale journalistische Kompetenzzentren geben, zunächst in den vier Bereichen Hörspiel, Gesundheit, Klima und Verbraucher. Bis Juni sollen erste Ergebnisse vorliegen. Weitere Themenfelder werden noch im Lauf des Jahres 2023 definiert. Erarbeitet werden unter anderem gemeinsame Pool-Lösungen für die Radio-Angebote und die regionalen TV-Programme. Daneben wird das Portfolio des Social-Media-Angebots überprüft und nach klaren Erfolgskriterien bewertet, welche Accounts den Interessen der Nutzer entsprechen, und welche eingestellt werden können. Auch im Bereich von Verwaltung und Technik wird die ARD stärker zusammenarbeiten.

Auch bei der ARD-Mediathek möchte die ARD nachbessern. Täglich würden die Streamingplattform rund 2,1 Millionen Menschen nutzen und sie damit zum erfolgreichsten deutschen Streaming-Angebot machen. Dabei soll die Bedienung der Mediathek noch einmal deutlich komfortabler werden, betonte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Bereits im zweiten Halbjahr 2023 soll es die Möglichkeit geben, dass Nutzer die Mediathek ihren Vorlieben entsprechend personalisieren können. Zudem soll die Mediathek auch auf regionale Vorlieben der Nutzenden eingehen. Das Mediathek-Team greife so das Bedürfnis der Menschen nach Orientierung, Heimat und Geborgenheit auf.
09.02.2023 10:01 Uhr Kurz-URL: qmde.de/140133
Veit-Luca Roth

super
schade


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