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Tattoos der Vergangenheit - Werkzeuge, Techniken und Motive

Tätowiert wurde bereits Jahrtausende, bevor es Strom und Tattoomaschinen gab.

Auch Tattoonadeln aus Edelstahl und Tattoo Cartridges gab es keine. Mit traditionellen Tattoo Werkzeugen wurde die Farbe unter die Haut gebracht - vom Bambusstäbchen und Kaktusnadeln bis zu ersten Tattoo Cartridges aus Knochen - die Geschichte der Tattoos reicht mindestens bis ins vierte Jahrhundert vor Christus zurück und zieht sich durch alle Kulturen.

In der Vergangenheit verwendete Tattoo Werkzeuge


Rund um die Welt wurden tätowierte Mumien gefunden. Knochen- oder Obsidiansplitter, Gräten, Zähne, Bambusstöckchen, Dornen oder Kaktusnadeln - die antiken Tattoonadeln waren einfach, aber durchaus effektiv. Aus Taipei stammt zum Beispiel die Tattoomethode, einen Zahn an einem kurzen Stock zu befestigen und diesen rhythmisch auf die Haut zu schlagen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Werkzeuge und wurden immer ausgeklügelter - mehrere feine Bambusstäbchen aneinandergereiht sahen bereits wie Tattoo Cartridges aus. Diese Ideen und Werkzeuge haben über die Zeit hinweg zu modernen Tattoomaschinen und -nadeln entwickelt. Traditionelle Techniken sind allerdings keineswegs verschwunden.

Verschiedene manuelle Tattoo Techniken


Mit heutigen Ausruestungen haben Tatto Artist die Moeglichkeit, jedes Motiv in allen Feinheiten und Schattierungen auf die Haut zu uebertragen. Vielen ist das zu perfekt - oder sie möchten ganz einfach ein Tattoo tragen, dass mit einer traditionellen Technik gestochen wurde. Besonders Hand Poking ist laengst mehr als ein Trend. Wir stellen hier ein paar altertuemliche Taetowiertechniken vor.

Hand Poking


Beim Hand Poking wird das Werkzeug mit einem Griffstück gehalten und die Farbe direkt in die Haut gestochen. Für die ersten Tattoos wurden der Knochen eines Hirsches, eine Kupfernadel, ein Obsidian-Splitter verwendet - heute gibt es spezielle Tattoonadeln. Für eine Studie wurden einige Werkzeuge und die entsprechenden Techniken nachgestellt und ausprobiert. Dabei stach sich ein Tätowierer mit verschiedenen Werkzeugen mehrmals dasselbe Motiv auf den eigenen Körper. Der Fokus der Studie lag auf Fundstätten in Grönland und den Anden. Das Resultat: höchstwahrscheinlich wurde dort Handpoking betrieben.

Hand Tapping


Beim Hand Tapping wird die Farbe eingeklopft bzw. -gehämmert. Das passiert mit einer Art Kamm, ähnlich wie moderne Tattoo Cartridges, und einem Schlägel. Hier wurden in alten Zeiten ein Knochen und ein Zahnkamm verwendet. Dieser Tattoo Stil ist typisch für die Dschungelvölker in Indonesien und wird auch heute von Generation zu Generation weitergegeben.

Subdermal Tattooing


Subdermal Tattooing stammt aus den Regionen des Nordpols und Teilen Südamerikas betrieben. Eine Nadel (aus Knochen) wird dabei mit einem in Farbe getränkten Faden durch die Haut gezogen.

Frühzeitliche Tattoo Motive


Man geht davon aus, dass es sich bei frühzeitlichen Taetowierungen um Stammesrituale mit kultischen oder religiösen Hintergründen handelt. So kann man an einer Taetowierung sowohl den Stamm als auch den Status erkennen. Ein paar weitere Beispiele: In Ägypten wurden die Toten vor der Mumifizierung mit speziellen Symbolen tätowiert. Das sollte dem Verstorbenen im Jenseits Kraft geben. Afrikanische Stämme stellten in ihren Motiven häufig die Zirkel des Lebens oder Kraft und Mut dar. Die Ureinwohner Japans erkannten eine verheiratete Frau an einer Tätowierung rund um den Mund. Die ersten Christen tätowierten sich die Jesus-Initialen IN, ein Kreuz oder einen Fisch. Das Kreuz war ebenfalls ein Tattoo der mittelalterlichen Kreuzritter. Es sollte den Krieger in muslimischen Regionen schützen und ihn im Todesfall zu Christus führen.
24.01.2023 08:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/139717

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