Das Erste gab Riccardo Simonetti eine eigene Personality-Show, aber auch einen grausigen Sendeplatz.
Der Entertainer, Autor, Model, Moderator und Aktivist Riccardo Simonetti ist aus dem deutschen Fernsehen kaum noch wegzudenken. Neben einer Vielzahl an Talkshows partizipierte er unter anderem auch bei großen Schlachtschiffen der Fernsehunterhaltung wie «Das Supertalent» vor zwei Jahren. Im Januar 2022 saß er zudem im Panel des neuesten Florida-TV-Hits «Wer stiehlt mir die Show?» mit Joko Winterscheidt. Mit eigenen Shows hielt sich Simonetti bislang eher zurück, auch wenn er für den WDR seit zwei Jahren die Clipshow «Legendär!» moderiert. Im vergangenen November kam auch Das Erste nicht mehr drumherum Simonetti eine eigene Show zu geben.
Angepriesen als „Personality-Show“ sollte
«Salon Simonetti» dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein wenig Glamour einhauchen, bekam dafür aber den wenig glamourösen Sendeplatz am sehr späten Donnerstagabend nach Mitternacht. Die Premiere erfolgte in der Nacht auf den 25. November um 0:32 Uhr vor 0,22 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Der Marktanteil wurde auf schwache 3,4 Prozent beziffert. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten 40.000 Menschen ein, der Marktanteil belief sich auf 2,2 Prozent. Eine Woche später durfte Simonetti erst um 2:42 Uhr auf Sendung, da die Fußball-WM den Sendeplan nach hinten schob.
Das Erste hielt trotz der Übertragung des Spiels Costa Rica gegen Deutschland an der Comedy-Strecke besehend aus «extra 3», «Die Carolin Kebekus Show» und «Die Florian Schroeder Satire Show» fest, weshalb «Salon Simonetti» eine zweigeteilte Quotenausweisung bekam. Die ersten rund 18 Minuten der Sendung verfolgten 0,18 Millionen Menschen, die restlichen zwölf Minuten, die nach 3:00 Uhr gesendet wurden kamen auf 0,17 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil steigerte von 6,8 auf 7,3 Prozent. Noch besser lief es beim jungen Publikum, wo sich die Reichweite sogar im Vergleich zum Auftakt hauchzart auf 0,05 Millionen steigerte. Die relative Sehbeteiligung stieg dadurch und wegen der späten Sendezeit auf 9,2 Prozent an, der zweite Teil erreichte 8,4 Prozent.
Am 8. Dezember ging die Sendung regulär um 0:35 Uhr über den Äther, was die Reichweite auf 0,23 Millionen Zuschauer ab drei Jahren steigen ließ. Der Marktanteil lag nun bei mickrigen 3,7 Prozent. Bei den Jüngeren generierten 0,05 Millionen 3,3 Prozent. Mit der vorletzten Ausgabe unterhielt Das Erste 0,22 Millionen Zuschauer, darunter 0,03 Millionen 14- bis 49-Jährige. Die Marktanteile bewegten sich nun bei 3,4 und 2,0 Prozent. Das Staffelfinale war am 22. Dezember ab kurz nach Mitternacht zu sehen. Die früheste aller Sendungen holte 0,40 Millionen Zuschauer und 4,5 Prozent Marktanteil. Auch bei den Jüngeren ging es bergauf, 0,11 Millionen entsprachen einer Sehbeteiligung von 4,6 Prozent.
Unter dem Strich steht für «Salon Simonetti» eine Durchschnittsreichweite von 0,25 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,06 Millionen gemessen. Das Quotenergebnis ist aber mit Vorsicht zu genießen, da die 2:42-Uhr-Ausgabe wesentlich höhere Marktanteile einfuhr als die Sendungen um kurz nach Mitternacht. Auf dem Gesamtmarkt erzielte man 4,4 Prozent, beim jüngeren Publikum stehen 4,2 Prozent zu Buche. Rechnet man die späte Folge raus, kommt man nur noch auf 3,7 respektive 3,0 Prozent. Über Abrufzahlen in der ARD Mediathek hält sich der produzierende WDR zurück, noch ist auch nicht geklärt, ob und wie es für «Salon Simonetti» weitegehen wird.
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