Der Roman handelt von einer Vollwaise und Hobby-Boxerin, die in Frankfurt am Main ein Inkasso-Büro betreibt.
Mit ihrem Debütroman "Davenport 160 x 90" setzt Sybille Ruge, die zuvor als Schauspielerin und Kostümbildnerin Karriere machte, neue Maßstäbe. Mit harter, cooler Ausdrucksweise haucht sie der Hauptfigur des Thrillers, Sonja Slanski, Leben ein. Die 35jährige mit abgebrochenem Soziologie-Studium verliert gleich zu Beginn des Buches ihre Mutter und einen Vater, der nie einer war. Die zur Vollwaise gewordene Hobby-Boxerin betreibt ein nüchtern eingerichtetes Inkassobüro in Frankfurt am Main mit gefälschtem Diplom an der Wand und nimmt nicht nur die üblichen Geldeintreiber-Jobs an. Als alkoholabhängige und permanent genervte, aber toughe Selbständige im Forderungsmanagement bedient sie sich sowohl der Wirkung ihres Goldzahns, als auch der Stärke von Ex-Knacki Mirko, solange die Bezahlung stimmt. Und diese erfolgt in Form von Bargeld ihrer Kunden aus der Börsen-, Banken- und Anwalts-Welt.
Schließlich erhält sie von der Society-Lady Catherine Steiner den Auftrag, eine kriminelle Anwaltskanzlei zu ruinieren. Dass die Auftraggeberin mit ihrer Affäre, dem Staatsanwalt A., verheiratet ist, weiß Slanski zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht.
Nachdem der Job mit der Anwaltskanzlei dank russischer Freunde zur vollsten Zufriedenheit erledigt ist, taucht plötzlich Sonja Slanskis Halbschwester Luna Moon auf. Die junge Künstlerin, die sich mit Erotik, Porno und Avantgarde-Kunst bereits einen Namen gemacht hat, wird allerdings kurz darauf ermordet. Da die Leiche in der Wohnung der Geldeintreiberin gefunden wird, ist diese entsprechend verunsichert, wem der Mordanschlag eigentlich galt - der Halbschwester oder gar ihr selbst? Eigentlich vermeidet sie ja jede gesellschaftliche Verbindung, sucht aber schließlich Zuflucht im Motel One, wo sie sicherheitshalber sechs Monate im Voraus bezahlt und sich nicht nur dank eines mitgebrachten Gemäldes sofort zu Hause fühlt. Zusätzlich zu dieser persönlichen Wendung und der Suche nach dem Mörder soll Slanski nun auch noch eine Undercover-Ermittlung im Auftrag der Polizei durchführen, was ihr angesichts der üblichen Verweigerung gesellschaftlicher Konventionen überhaupt nicht gefällt.
Auch wenn Kunst im Laufe dieses Kriminalromans eine große Rolle spielt, bezeichnet der Titel des Buches übrigens nicht wie vielleicht erwartet ein Gemälde, sondern einfach nur einen Schreibtisch aus dem Baumarkt.
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