Rund zwei Wochen vor dem Start der Weltmeisterschaft möchte der Sender die Vergabe nach Katar kritisch hinterfragen – und hat sich dafür die Stimme von Philipp Lahm gesichert.
Am 20. November beginnt in Katar die erste Männer-Weltmeisterschaft, die in den Monaten November und Dezember ausgetragen wird. Das Turnier steht massiv in der Kritik, da in dem Emirat Menschenrechte teilweise nicht geachtet werden und auf den Baustellen zahlreiche Gastarbeiter ums Leben kamen. Nun blickt auch der Privatsender ProSieben auf die Situation rund um die FIFA-WM und hat für Montag, den 7. November, um 20:15 Uhr die Dokumentation
« ProSieben Thema. Das Milliardenspiel: Die verkaufte WM» angekündigt.
Darin sollen die Machenschaften des Fußball-Weltverbands und die korrupte Vergabe beleuchtet werden. Ex-Fußballprofi und Initiator der internationalen, Spenden sammelnden Wasserinitiative Viva con Agua Benjamin Adrion reist für die Dokumentation von der FIFA-Zentrale in Zürich bis nach Katar. Außerdem trifft Adrion Bonita Mersiades, eine Whistleblowerin, die aus dem System der FIFA ausgestiegen ist, weil sie Stimmen für die WM-Vergabe 2022 kaufen sollte. Er spricht mit Georg Pangl, einem Ex-Funktionär, der bei entscheidenden FIFA-Geheimsitzungen dabei war. Adrion sucht Antworten auf die Fragen: Kann aus dem WM-Desaster auch etwas Gutes entstehen oder erhält die FIFA die Rote Karte für ihr Foul an den Fans und den Fußball?
„Zum Zeitpunkt der WM-Vergabe war klar: Die Menschenrechtssituation vor Ort ist prekär. Was hat also dazu geführt, dass das größte Sportereignis der Welt in Katar stattfindet? Die universellen Menschenrechte einzuhalten und wenn nötig einzufordern, macht das Fundament eines friedlichen und menschenwürdigen Miteinanders aus. Wir brauchen positive Transformation für gesellschaftlichen Wandel und Entwicklung“, erklärt Benjamin Adrion.
Außerdem kommt Phillip Lahm, Weltmeisterkapitän von 2014 und Turnierdirektor der kommenden Europameisterschaft in Deutschland, zu Wort. „Für mich ist ganz klar die Frage: Wie wird eine WM vergeben? Es gibt Kriterien, und Katar war nicht oben gestanden. Das darf in Zukunft nicht mehr passieren. An solche Länder, die die Kriterien nicht einhalten, darf eine WM nicht vergeben werden“, positioniert sich der Ex-Bayern-Spieler und fügt an: „Ich bin einer, der gerne in Länder reist, wo man immer herzlich willkommen ist – egal, wer man ist. Ich bin jemand, der Fankultur wertschätzt, der sich freut, wenn eine Nation wirklich so eine Kultur hat oder auch entwickelt. Deswegen werde ich nicht als Fan vor Ort sein.“
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