Die zweite Staffel von «White Lotus» startet mit starken Geschichten, Disney bringt die «Die Geschichte der Jedi» online. Und Giullermo del Toro sollte künftig wieder selbst Hand anlegen.
«White Lotus» (ab 31. Oktober bei Sky)
Ein Urlaub im Paradies: die Hölle auf Erden. In der zweiten Staffel der bissigen Satireserie besuchen neue und bekannte Gäste ein Luxusresort auf Sizilien. Von Comedy-Profi Mike White.
Variety: “Es ist nie langweilig, Zeit mit den Figuren zu verbringen, was vielleicht der Grund dafür ist, dass die Staffel sich Zeit für den Aufbau der Akteure nimmt und Autor Mike Whites Talent für Dialoge so sehr ausreizt, dass die ersten paar Episoden (jede eine gute Stunde lang) etwas von ihrer Dringlichkeit verlieren. Ich werde einfach sagen, dass «The White Lotus» eine der viszeralsten und eindrucksvollsten Fernsehsendungen bleibt, die jeden ihrer Gäste an der Wurzel packt.“
«Guillermo del Toro's Cabinet of Curiosities» (seit 28. Oktober bei Netflix)
In dieser markerschütternden und visuell eindrucksvollen Horroranthologie von Guillermo del Toro entfalten sich bizarre Albtraumszenarien in acht schaurigen Geschichten.
Variety: “Die in sich geschlossenen Welten, die von den Regisseuren geschaffen wurden, die del Toro an Bord geholt hat, sind von so unterschiedlicher Qualität, dass man die Arbeit von del Toro als Regisseur vermisst. Die Tatsache, dass alle seine Autoren sein Auge für das Aufsehenerregende teilen, ist gut genug, um eine Empfehlung zu rechtfertigen. Zu wenige teilen jedoch das, was «Cabinet of Curiosities» transzendent machen würde - sein Herz.“
«Geschichte der Jedi» (seit 26. Oktober bei Disney+)
Dies ist eine Anthologie von sechs Kurzfilmen. Die Animationsserie beleuchtet wichtige Momente im Leben der bei den Fans beliebten Charaktere Ahsoka Tano und des Jedi-Lords Count Dooku, der sich in einen Sith-Lord verwandelt hat, und zeigt ihre jeweiligen Wege zu Heldentum und Schurkerei.
Die Welt: “Die sechs Folgen sind so eine Art Fanservice de luxe. Sie füllen Lücken in der Handlung, die eigentlich nur Nerds interessierten. Beispielsweise, wann genau festgestellt wurde, dass Ahsoka Tano machtsensitiv ist – nämlich mit genau einem Jahr. Oder wie Count Dooku unter seinem Pseudonym Sifo-Dyas die Navigationsdaten des Klon-Planeten Kamino aus der Jedi-Bibliothek auf Coruscant löscht.“
«WM der Schande» (seit 8. Oktober in der ARD Mediathek)
Die Doku-Serie widmet sich aus unterschiedlichen thematischen Blickwinkeln unter anderem den undurchsichtigen Vergabepraktiken der FIFA, den menschenunwürdigen Bedingungen der Gastarbeiter und der politischen Strategie, die Katar mit der WM verfolgt. «Sport inside» spricht mit international führenden Experten und Whistleblowern, die über die WM-Vorbereitungen Katars und ihre Erfahrungen mit der FIFA sprechen. Darunter sind Lise Klaveness, die Präsidentin des norwegischen Fußballverbandes, die Human Rights Watch-Direktorin Minky Worden und der ehemalige FIFA-Mediendirektor Guido Tognoni.
Süddeutsche: “Wie die WM-Organistationen aus Katar es schaffen, den Blick der Öffentlichkeit auf die harten Fakten durch mildernde Filter zu lenken, das zeigt «Die WM der Schande» auch: Zum einen durch die großzügige die Förderung von Fürsprechern - und wie das etwa beim FC Bayern funktioniert hat, ist deprimierend anzusehen. Dass die ARD die vier mal 30 Minuten jedoch in ihrer Mediathek versteckt und nur Samstagmittag im WDR ausstrahlt, dürfte auf nicht katarische Unterwanderung hindeuten, sondern eher auf die Misere der Öffentlich-Rechtlichen, die die Quote wichtiger nehmen als ihren Informationsauftrag.“
«Rheingold» (seit 27. Oktober im Kino)
Xatars Weg vom Ghetto an die Spitze der Musik-Charts ist so dramatisch wie abenteuerlich: Aus der Hölle eines irakischen Gefängnisses kommt Giwar Hajabi Mitte der 1980er-Jahre als kleiner Junge mit seiner Familie nach Deutschland und landet ganz unten. Möglichkeiten gibt es, aber Hindernisse noch viel mehr. Vom Kleinkriminellen zum Großdealer geht es ganz schnell. Bis eine Ladung verloren geht. Um beim Kartell seine Schulden zu begleichen, plant Giwar einen legendären Goldraub.
Deutschlandfunk Kultur: “«Rheingold» versteht sich als Rapper-Biografie, politische Parabel über den Umgang mit Flüchtlingen. Viele Nebenfiguren bleiben mit ihren Geschichten eher blass. Doch die Freude am Genrefilm und der sehr überzeugende Emilio Sakraya als Xatar machen den Film zu einem gelungenen Stück Biografie-Kino.“
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