Weil Rottweil zu klein wurde, ging Weippert nach Berlin und bekam unter anderem die Moderation von «Das Supertalent» angeboten. Diesen Herbst steht sie bei «Skate Fever» in den Rollschuhen.
Hallo Frau Weippert. Vielen Dank für Ihre Zeit. In diesem Jahr geht’s bei Ihnen sportlich zu: Erst waren Sie beim «Turmspringen», jetzt machten Sie «Skate Fever». Wie müssen wir uns das Format vorstellen?
«Skate Fever» ist eine Show, die es noch nie gegeben hat, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Das heißt, wir schreiben so gesehen Geschichte. Ich finde das sehr schön, weil wir als Deutsche ja oft eher die Auslandproduktionen so ein bisschen kopieren und sie uns nach Deutschland holen. Jetzt sind wir die Vorreiter und ich finde das ist ein unfassbar toller und mutiger Schritt von RTLZWEI aber auch Tresor, dass die das ganze umsetzen und sich das trauen. Wenn man sieht, wie viel anders ist zu sonstigen Shows, das zum Beispiel nicht ein Profi mit einem Promi tanzt, sondern der Profi die zwei Promis nur coacht und schlussendlich zwei blutjunge Rollschuhläufer miteinander tanzen, das gab es so noch nie. Dann sind da noch die Sport Challenges die es dazu auch noch gibt und die vielen Mottos. Das sind alles wunderbare Dinge, die noch so einen Twist mit reinbringen. Dann ist da noch dieser wunderbare bunte Haufen, da ist alles mit dabei und deswegen bin ich mir sicher, dass es ein absoluter Erfolg wird.
Haben Sie selbst Inliner oder haben den Sommer genutzt, um auf Rollschulen zu üben?
Ich war ehrlich gesagt die ganze Zeit unterwegs, deswegen hatte ich nicht viel Zeit, um Rollschuhlaufen zu lernen. Ich musste deswegen in der Show ein bisschen bluten, weil der Chef dann kam und meinte „hey, du eröffnest die Show auf Rollschuhen“. Ich dachte mir so „oh Gott, hätte ich mal geübt“
(lacht). Das heißt, ich habe die Show auf Rollschuhen eröffnet und moderiert und war danach einmal glücklicher die Moderatorin zu sein und nicht im Cast, im teilnehmenden, weil ich glaube ich hätte mir alles am Anfang direkt gebrochen…
Rollschuhlaufen erlebt gerade so eine wunderbare Renaissance und deswegen sind wir tatsächlich am Puls der Zeit mit der Show. Wenn man auch auf dem Tempelhofer Feld schaut, da gibt es kaum Inlineskater, da gibt es nur noch Rollschuhläufer*innen und das freut mich sehr zu sehen. Ich kenne es nicht von früher, aber ich kenne es von meiner Mutter. Ich war eher die Inlineskaterin und jetzt erleben wir als Generationskonglomerat diese Renaissance alle miteinander und können alle miteinander Rollschuh-Pros werden. Ich bin dabei, dauert noch eine Weile, aber irgendwann siehst du mich dann auch in der Roller-Disko
(lacht).
Die teilnehmenden Stars hat RTLZWEI bereits vor Wochen verkündet. Unter anderem sind Thorsten Legat, Miss Hessen Linda Nobat und «Love Island»-Liebling Melissa Damilia dabei. Auf wen freuen Sie sich besonders?
Ich freu mich unfassbar auf Melissa und Tobi, denn ich habe die zwei gesehen und war direkt ein bisschen verliebt. Das ist so ein zuckersüßes Paar und direkt nach der ersten Show dachte ich mir „wow, da ist richtig viel Zauber drin“. Andrej und Anna-Carina fand ich auch direkt echt richtig gut die haben die Latte hoch gehängt. Dann ist da noch eine Überraschung mit Klaudia und Adriano. Klaudia ähnelt eher mir mit ihrer leichtfüßigen Art. Dass die zwei so gut funktionieren, hat mich so gefreut. Und dann gab es in der Show so viele Überraschungen, die passiert sind. Es war alles dabei es ist so ein bunter Blumenstrauß und da ist wirklich alles passiert. Gefühlt haben sich jede Show die Karten neu gemischt.
Sie kommen aus der Kleinstadt Rottweil. Inzwischen sind Sie auf großen Bühnen zu Hause. War die Stadt am Neckar zu langweilig geworden?
Nein, die Stadt am Neckar ist nie langweilig, die wird auch nicht langweilig. Ich habe aber einfach für mich entschieden, dass mein Leben mehr für mich bereithält und ich einfach mehr erleben möchte und die ganze Welt gesehen haben möchte so lang wie mein Leben nun mal anhält. Wir wissen nicht, wie lange wir leben dürfen, also habe ich entschieden mein wunderschönes Rottweil, meine Heimat, zu verlassen und gegen die großen Bühnen dieser Welt einzutauschen, um zu wissen was alles möglich ist und mich auch einfach weiterzuentwickeln.
Sie siedelten flussabwärts um und waren dann bei BigFM. Dort moderierten Sie fünf Jahre im Tagesprogramm. Hat Ihnen die Zeit dort gefallen?
Ich habe die Zeit beim Radio geliebt. Ich war insgesamt sieben Jahre im Radio-Business und habe jeden Tag davon geliebt. Fast jeden Tag, vielleicht nicht ganz jeden Morgen um 4 Uhr aufzustehen
(lacht). Das Schöne am Radio ist, dass alles sofort rausgeht. Das heißt, man produziert nicht wie beim TV und es wird erst Monate später ausgestrahlt. Man redet ins Mikrofon und sofort hören das ziemlich viele Menschen. Das war für mich ein riesiges Privileg und ich habe es geliebt, weil ich so viele Sachen erfahren und erleben durfte. Wie zum Beispiel vor achtzigtausend Menschen bei „Rock am Ring“ auf der Mainstage zu moderieren oder eine Party in der Schwerelosigkeit zu führen oder mit den Stars dieser Welt Interviews zu führen und zu sprechen. Also ich habe da schon unfassbar viel mitnehmen dürfen und bin sehr dankbar.
Warum haben Sie dort einen Schlussstrich gezogen und sind nach Berlin umgesiedelt?
Ich habe damals einen Schlussstrich gezogen, weil ich gemerkt hab, dass ich nicht mehr weiter aufsteigen kann. Ich hatte alles erreicht, was ich beim Radio erreichen wollte und ich war hungrig nach mehr. Deswegen habe ich einfach gekündigt, ohne was Neues zu haben, bin nach Berlin gezogen und wusste für mich: Ich möchte ins TV. Ich sage immer „den Mutigen gehört die Welt“ und ich hatte das wirkliche Glück, dass sich eine Tür geschlossen hat und sich die nächste direkt geöffnet hat. Ich saß bei RTL und die meinten „Hey, wir wollen dich als unser neues Gesicht“. Dann durfte ich plötzlich so wahnsinnig viel moderieren und konnte es selbst kaum glauben.
Für eine Radioaktion sind Sie mit einem Hörer nach Las Vegas gereist. Aus Spaß wurde ernst, sie verliebten sich. Dachten Freunde und Verwandte an einen Scherz?
Als mein Chef die ganze Radioaktion vorgestellt hat, dass ich nach Las Vegas fliegen darf, dachte ich selbst an einen Scherz, aber das war sein Ernst. Ich liebe verrückte Dinge, also habe ich mich der Herausforderung gestellt und das lustige ist, dass ich mit dem damaligen Gewinner tatsächlich zusammenkam. Das war verrückt und es war eine lustige Zeit. Natürlich haben Freunde und Familie gedacht „Was ist denn mit ihr los?“, aber am Ende des Tages wissen die Menschen in meinem Umfeld, dass ich verrückt bin und so richtig gewundert hat es keinen.
Für einige Reality-Shows führten Sie durch Wiedersehenssendungen bei RTL+. Schauen Sie «Prince Charming» und «Temptation Island» selbst auch gerne?
Ich schau mir alles an, was ich moderiere
(lacht). Aber auch «Love Island» habe ich mir schon sehr oft angeguckt. Ich liebe aber zum Beispiel auch Joko und Klaas bei Pro Sieben, das ist eine ganz andere Liga, aber ich finde die zwei sind unfassbar lustig. Am Ende des Tages bin ich aber doch sehr konservativ und schaue die meiste Zeit nur Dokus. Ich liebe Dokumentation über alles, je absurder desto besser. Wenn ich mich ein für alle Mal entscheiden müsste, würde ich nur noch Dokus gucken.
2021 war Ihr Jahr: Sie tanzten bei «Let’s Dance» und moderierten «Das Supertalent» bei RTL. Haben Sie realisiert, dass Sie bei den Top-Unterhaltungsformaten auf der Bühne standen?
Ich habe es bis heute nicht so wirklich realisiert. Ich bin unfassbar dankbar für die ganzen Möglichkeiten, aber ich weiß nicht, wann der Moment kommt, in dem ich das alles realisiere. Manchmal lese ich mir meinen Wikipedia Eintrag durch nur um zu sehen, was ich schon alles gemacht habe. Es ist für mein kleines Köpfchen und mein kleines Herzchen viel zu viel
(lacht).
Die Einschaltquoten von «Das Supertalent» waren am Ende enttäuschend. Wie konnten Sie sich das Desinteresse erklären?
Bei «Supertalent» wurde wahnsinnig viel verändert. Wir Menschen lieben ja konstante Dinge und wir sind nicht der größte Fan von so viel Veränderung. Vielleicht wurde zu viel umgeworfen, vielleicht haben die Leute auch einfach alles schon gesehen und waren deswegen ein bisschen ermüdet. Ich sag mal auch hier: Sa schließt sich eine Tür und eine neue öffnet sich. Wenn «Supertalent» nicht mehr sein soll, wird es bestimmt bald eine neue tolle Show geben wie «Skate Fever».
Danke für das Gepräch!
«Skate Fever» ist ab Montag, den 10. Oktober, um 20.15 Uhr bei RTLZWEI zu sehen.
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