Die «Rosenheim-Cops»-Darstellerin spricht im Quotenmeter-Interview über den Einfluss ihrer Persönlichkeit auf ihre Rolle, die neue Staffel «Die Rosenheim-Cops» sowie die Anfänge ihrer Kariere bei Nickelodeon.
Hallo Frau Thonig. Vielen Dank für Ihre Zeit! Wie viel Sarah Thonig steckt in der Ihrer «Rosenheim-Cops»-Figur Christin Lange?
Ich glaube, in so gut wie jeder Figur steckt immer etwas von einem selbst – und doch ist eine Figur wie Frau Lange ja durchaus etwas überzeichnet, was ja auch den Charme ausmacht. Dementsprechend würde ich sagen, dass ich weit weniger quirlig, tollpatschig oder „d’rüber“ bin. Dafür bin ich aber gleichermaßen optimistisch und auch das Frohnatur-Dasein haben wir gemeinsam.
Vor acht Jahren wurde die Serie «Die Rosenheim-Cops» mit Ihnen und Ursula Maria Burkhart erweitert. Führte das zu neuen Geschichten innerhalb der Serie?
Neue Figuren führen doch hoffentlich immer zu neuen Geschichten und frischem Wind. Zumal mit unseren Figuren auch ein ganz neues Stockwerk innerhalb des Kommissariats eingeführt wurde.
Die Serie «Die Rosenheim-Cops» ist ein Dauerbrenner im Zweiten Deutschen Fernsehen. Haben diese bayrischen Geschichten auf Menschen eine ähnliche Faszination wie beispielsweise das Münchner Oktoberfest?
Für mich liegt der Charme an einer Serie wie den «Rosenheim-Cops» auch in dem „Heile Welt“-Momentum, der berühmt berüchtigten bayerischen Gemütlichkeit und den charmanten sowie nahbaren Figuren. Damit erzählen wir ja auch eine ganz eigene Welt, einen eigenen kleinen Kosmos. Vielleicht lässt sich die Faszination für eine solche Serien tatsächlich auch mit dem ganz speziellen Kosmos des Münchner Oktoberfests vergleichen, wer weiß. (lacht)
Während der Corona-Pandemie stiegen die Reichweiten von «Die Rosenheim-Cops» deutlich an. Waren die Geschichten aus Rosenheim eine perfekte Ablenkung von den schrecklichen Bildern in den Nachrichten?
Eskapismus und Unterhaltung haben ja immer eine Daseinsberechtigung. Ich kann nur für mich sprechen, aber auch ich greife in anstrengenden Zeiten lieber zur leichten Unterhaltung als zum schweren Drama. Dementsprechend kann ich auch hier eine Reichweitensteigerung verstehen. Wobei ich glaube, dass ein Format wie «Die Rosenheim-Cops» einfach immer geht.
Im Oktober starten «Die Rosenheim-Cops» mit zahlreichen neuen Geschichten wieder durch. Auf was können wir uns bei Ihnen freuen? Gibt es Storylines, die Sie gerne haben?
Ich bin immer wieder fasziniert, wie es unsere Produktion und die DrehbuchautorInnen stets aufs Neue schaffen, an kleinen Schrauben zu drehen. Dementsprechend können sich die ZuschauerInnen auch in diesem Jahr auf allerhand Neues freuen. Ich persönlich freue ich mich beispielsweise sehr auf die Geschichten mit meinem neuen Kollegen Steffen Wolf, der als Hannes Winkler eben auch wieder frischen Wind bringt.
Ihre erste große Rolle hatten Sie in der Nickelodeon-Serie «Hotel 13». Waren Sie stolz darauf, dass die Serie international vermarktet und synchronisiert wurde?
Das Wörtchen „stolz“ wäre mir damals gar nicht in den Sinn gekommen. Vielmehr war ich einfach nur baff und es fühlte sich alles eher surreal an – wenn du als junger Mensch gerade aus der Schule kommst, deine ersten Schritte am Theater gemacht hast und plötzlich darfst Du an einem kunterbunten Nickelodeon-Filmset stehen. In dem Wissen, dass diese Serie auch international viele Kinder erreicht. Da war es schon lustig, sich all die verschiedenen Synchronfassungen anzuschauen.
Neben «Die Rosenheim-Cops» stehen Sie auch für «Watzmann ermittelt» vor der Kamera. Wie lassen sich die beiden Produktionen vereinbaren?
Die parallel stattfindenden Dreharbeiten lassen sich tatsächlich wunderbar koordinieren. Nicht zuletzt, weil hinter den Kulissen so tolle Leute sitzen! Mir selbst macht diese Abwechslung auch richtig viel Spaß – heute so, morgen so. Das ist doch herrlich!
Sie spielen die Figur Caro Reiser. Wie ist Ihre Figur angelegt?
Im Gegensatz zu meiner Rolle bei den «Rosenheim-Cops» ist eine Caro Reiser weitaus weniger stürmisch. Vielmehr ist Caro ein richtiger Nerd. Daten, Zahlen und Technik – das sind ihre Leidenschaften.
Ihre Heimat ist München, Sie sind in Dachau aufgewachsen und drehen im süddeutschen Raum. Gibt es einen Grund, warum Sie vor der Haustür arbeiten?
Ich freue mich natürlich, wenn man in der Heimat arbeiten darf. Wobei ich in der Hinsicht durchaus abenteuerlustig bin und immer Feuer und Flamme bin, wenn man beruflich auch neue Orte entdecken darf. Da bin ich also offen für alles. So habe ich es zum Beispiel wahnsinnig genossen, dass ich für die Dreharbeiten zu «Hotel 13» über Monate in Antwerpen leben und arbeiten durfte.
Zu guter Letzt: Welchen Geheimtipp für einen Urlaub können Sie empfehlen?
Mit Formaten wie den «Rosenheim-Cops» und «Watzmann ermittelt» dürfen wir an Orten arbeiten, an denen andere Urlaub machen – also das kann ich nur empfehlen. Vielleicht muss es nicht immer die Fernreise sein. So halte ich es privat auch: Für mich musste es noch nie zwangsweise der klassische Südsee-Urlaub sein. Mich kann man auch gut mit einem Kurzurlaub in den Bergen glücklich machen.
Frau Thonig, vielen Dank für das Gespräch!
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