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Lehrerschmidt – Wenn der Schulleiter zum Mathe-Influencer wird

Von seinen Schülern wurde er dazu bewegt, seine verständlichen Erklärvideos auf YouTube hochzuladen. Inzwischen hat sich sein Publikum auf 1,41 Millionen Abonnenten vergrößert.

Die Plattform YouTube wird von immer mehr Menschen auch für das Thema Bildung genutzt. Davon profitiert beispielweise Kai Schmidt mit seinem Kanal „Lehrerschmidt“. Der „Mathe-Influencer“ hat sich mit seinen zahlreichen Erklärvideos schon eine Reichweite von 1,41 Millionen Abonnenten aufgebaut und viele der Videos wurden bereits millionenfach geklickt. Besonders in Zeiten der Pandemie erfuhr der Kanal einen deutlichen Aufschwung, wie die gesamte Bildungssparte im Netz.
Kai Schmidt wurde 1979 in Nordheim, einer Stadt in Niedersachsen, geboren. Nach seinem Schulabschluss entschied er sich zunächst für eine Lehre bei der Bank, wollte dann aber doch Lehrer werden. So schwenkte er um und unterrichtet nun die Fächer Mathematik, Physik und Politik. Inzwischen ist er zudem Schulleiter der Oberschule Uelsen, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze. Dass er auf YouTube auch deutschlandweite Bekanntschaft erreichte, geht jedoch gar nicht auf seine eigene Idee zurück.

Vor etwa acht Jahren unterrichtete er an einer Hauptschule eine Abschlussklasse im Fach Mathematik. Schnell merkte er, dass seinen Schülern einige Grundlagen fehlten, auf welche er aufbauen wollte. Aus diesem Grund kam ihm die Idee, einige Videos mit Basis-Wissen auf dem Schulserver zur Verfügung zu stellen. Die Schüler konnten sich diese zuhause anschauen, so dass er später mit den eigentlichen Themen im Unterricht fortfahren konnte. Da der Speicherplatz auf dem Server jedoch schnell knapp wurde, rieten ihm seine Schüler dazu, die Videos auf YouTube hochzuladen. Dort waren die Clips eigentlich nur seinen Schülern zugänglich, doch schnell merkte er, dass die Aufrufzahlen deutlich über die Anzahl seiner Schüler hinausgingen. Die Jugendlichen hatten die Links per WhatsApp-Gruppen weiterverbreitetet. Schließlich stellte Schmidt die Videos öffentlich, da er sowieso nicht mit einem großen Interesse rechnete.

Doch mit der Zeit wurden immer mehr Schüler auf die Videos aufmerksam, die den Schulstoff nicht verstanden hatten und im Internet nach Hilfe suchten. Die Aufrufzahlen stiegen stetig und Schmidt produzierte immer mehr Videos. Vor allem in Mathematik decken diese heute alle erdenklichen Bereiche, angefangen in der Grundschule, ab. Sei es Bruchrechnung, lineare Funktionen, Geometrie oder Prozentrechnung – bei den mehr als 1.500 Lernvideos wird jeder fündig. Auch Bereiche der Physik wie Magnetismus, Elektrizität, Optik, Mechanik, Wärmelehre und Atomphysik werden in seinen Videos behandelt. Dazu kommen einige Clips im Fach Deutsch, die von Rechtschreibung, Grammatik und Literatur handeln. Mit mehr als 5,1 Millionen Klicks ist ein Video über schnelles Kopfrechnen das gefragteste auf dem Kanal. Auch Erklärungen zum schriftlichen Dividieren, Addieren von Brüchen, Prozentrechnen oder Gleichsetzungsverfahren haben mehrere Millionen Aufrufe.



Neben den typischen Erklärvideos, für welche Lehrer Schmidt bei seinen Zuschauern so geschätzt wird, erscheinen auch verschiedene Tipps auf dem Kanal. Er spricht darüber, wie man seine mündlichen Noten verbessern kann, eine schönere Handschrift bekommt, in der nächsten Klassenarbeit besser abschneidet oder sich am besten darauf vorbereitet. Einen besonderen Aufschwung erhielt der Kanal dann während der Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie. Zu dieser Zeit erhielt Schmidt auch den Titel „Mathe-Botschafter“ von der Stiftung Rechnen. In der ZDF-Sendung «Heute+» war er zu Gast, um Fragen zum Thema Homeschooling zu beantworten. Er war für die Goldene Kamera in er Kategorie „Best of Education & Coaching“ sowie für die Goldene Henne in der Kategorie „#Onlinestars“ nominiert. In Zusammenarbeit mit dem StudyHelp Verlag erschienen zudem verschiedene gedruckte sowie digitale Lernhefte für die verschiedenen Jahrgangsstufen im Fach Mathematik.
18.09.2022 12:41 Uhr Kurz-URL: qmde.de/136887
Laura Friedrich

super
schade


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