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Sonntagsfragen an Matthias Alberti

Der 41-jährige Matthias Alberti kam im Oktober 2002 als Unterhaltungschef zu Sat.1 - zuvor bekleidete er die gleiche Position beim Marktführer RTL. Alberti etablierte den "FunFreitag" und war für Formate wie «Clever» verantwortlich. Mit Quotenmeter.de sprach er über «Promi ärgere dich nicht», über «Die Comedy Falle» und über den oft angekündigten Gameshow-Trend.

Hallo Herr Alberti, schön, dass Sie etwas Zeit gefunden haben, um mit uns über das aktuelle Unterhaltungsprogramm von Sat.1 zu sprechen: Mal ganz allgemein gefragt: Wo sehen Sie momentan Stärken und wo Schwächen in diesem Bereich?
Stärken haben wir vor allem bei Programmen, die für die ganze Familie gemacht sind. Bei «Clever – Die Show, die Wissen schafft» sitzt zum Beispiel die gesamte Familie vor dem Fernseher. Das ist auch bei der «Schillerstraße» und freitags bei «Genial daneben» der Fall. Damit bin ich sehr zufrieden. Auch unsere schnellen und jüngeren Comedyreihen im gesamten Comedy-Line-Up am Freitag laufen gut. Ich bin happy über «Die Comedy-Falle» und «Die Hit Giganten», die noch vor Jahresausgang gezeigt haben, dass sie bis zu 16 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holen können. Und natürlich freuen mich unsere Daytime und der Vorabend, ob nun z.B. «Zwei bei Kallwass» oder «K11», die Programme sind eine sichere Bank.

Aber natürlich merken wir, dass unsere tollen Formate auch Schutz bedürfen: Deshalb nehmen wir «Genial daneben» am Samstagabend aus dem Programm und ersetzen es ab dem 25. März durch «Chartbreak Hotel», das wir bereits im vergangenen Jahr erfolgreich getestet haben. Wir werden zunächst 8 Folgen dieser Reihe zeigen. «Jetzt geht’s um die Wurst» und «Promi ärgere Dich nicht» gehen weiter. Da gibt es noch viele Spielarten, die wir uns vorstellen können. Letztere war übrigens die erfolgreichste Show von Sat.1 im vergangenen Jahr. «Jetzt geht’s um die Eier!», ist am Samstag vor Ostern zu sehen und «Jetzt wird eingelocht! – Das große Promi-Minigolfturnier» im Mai. Und schauen sie sich bitte die absolut stabil hohen Quoten von Kai Pflaumes «Nur die Liebe zählt» an. Alles in allem sehe ich sehr viele Stärken, aber natürlich auch ein paar Schwächen. Ich denke, wir haben gute Arbeit gemacht. Es freut mich, dass wir nicht nur quotenmäßig Anerkennung finden, sondern auch viele Preise gewinnen.

Wird es denn von «MegaClever» neue Ausgaben geben?
«MegaClever» werden wir auch fortsetzen. Im Mai ist wieder eine Ausgabe davon zu sehen.

Jetzt haben wir viel von den Stärken im Showbereich gesprochen: Nicht zu diesem Gebiet zählt «Stars am Limit»
Deshalb wird es hiervon auch keine neuen Folgen geben.

Woran ist die Show ihrer Meinung nach gescheitert?
Der Wettbewerb innerhalb der Show war für die Zuschauer nicht klar nachvollziehbar. Man kann es nur schwer vergleichen, wenn sich ein Promi von Gondel zu Gondel hangelt und der andere mit Haien tauchen geht. Mut ist nicht messbar. Deshalb fehlte auch ein Finale am Ende der Sendung und die Show wurde insgesamt etwas zu „leicht“.

Sie haben vorhin schon über «Promi ärgere Dich nicht» gesprochen. Die erste Ausgabe lief nach Weihnachten an einem Dienstag und war Marktführer vor «CSI: Miami». Nun wird die Reihe fortgesetzt. Sehen wir dieses Format künftig häufiger im Programm oder bleibt es ein Event, welches es nur 1-2 Mal im Jahr zu sehen gibt?
Für mich ist es ein Event-Programm, das 1-2 Mal im Jahr laufen wird. Sie haben gesehen, dass wir für das Spiel viele Prominente brauchen. Ich glaube, das darf man nicht überreizen. Das Niveau der Gäste und Spieler soll stabil hoch sein.

«Die Comedy-Falle» soll ebenfalls fortgesetzt werden. Gibt es da einen bestimmten Ausstrahlungsrhythmus der geplant ist?
Wir versuchen alle fünf bis sechs Wochen on Air zu sein.

Wird es am Sonntagabend auch neue Shows geben?
Wir arbeiten an vielen Ideen. Im ersten Halbjahr haben wir eine gute Mischung an Filmen und Shows, die wir dort einsetzen werden. Die Etablierung der «Comedy-Falle» hat bei mir momentan allerdings höchste Priorität. Deshalb platzieren wir wahrscheinlich erst im zweiten Halbjahr wieder neue Shows am Sonntagabend. Wir werden aber am Samstagabend genügend Neues bieten. Ich denke da an unsere «Jetzt geht’s um…»-Reihe und – wie vorhin erwähnt – an «MegaClever!».
Nun ist es auch offiziell, welche der beiden «Genial Daneben» Ausgaben aus dem Programm fliegt. Am Samstag ist die Comedyreihe künftig nicht mehr zusehen, warum haben Sie sich gegen den Samstag entschieden?
Der Samstag zeichnet sich leider dadurch aus, dass er sehr unregelmäßige Einstartzeiten hat. «Genial Daneben» startete zwischen 22.15 Uhr und 22.55 Uhr. Das liegt zum einem am Vorlaufprogramm, aber auch daran, dass wir «Genial Daneben» nicht gegen «Wetten, dass…» laufen lassen wollen. Am Freitagabend haben wir eine feste Startzeit und erreichen perfekt die ganze Familie.

In den vergangenen „Sonntagsfragen“ sagte Marc Rasmus, dass er meint, jeder TV-Sender in Deutschland habe das Konzept für eine Gameshow in der Schublade. Dürfen wir in Ihre Schublade mal reinschauen? Welche Konzepte für Gameshows liegen denn darin?
Dann würden Sie die Formate sehen, die Marc gerne kaufen würde. (lacht) Nein, mal im Ernst: Es ist klar, dass RTL II da rein muss – das machen sie ja momentan auch mit «5 gegen 5». RTL II hat ja auch noch andere Optionen aus dem europäischen Ausland erworben. Unsere Gameshowfarbe ist «Deal or No Deal» und das werden wir auch weiterhin spielen. Wir haben die Sendung im vergangenen Sommer am Donnerstagabend gezeigt. In diesem Sommer kommt sie auf einem anderen Sendeplatz zurück. Wir bauen die Sendung noch ein bisschen um, sie wird noch zuschauerfreundlicher werden. Insgesamt wollen wir 14 neue Folgen zeigen. Im Augenblick ist «Deal or No Deal» im Übrigen die erfolgreichste Gameshow auf dem internationalen Markt. Bei ITV in England gehen die Quoten durch die Decke, auch in Amerika ist die Show mit Furore gestartet. Für uns wird Endemol das Format produzieren. Wir werden die Entwicklung der Zuschauer während der 14 Ausgaben genau betrachten und dann entscheiden, wie es weitergeht. Ich sehe den Begriff „Gameshow“ ohnehin etwas breiter gefasst: Man sollte da nicht nur an halbstündige und einstündige Formate denken – ich halte auch zweistündige Formate wieder für machbar. Sozusagen eine Renaissance der Zweistundengameshow, wenn ich beispielsweise an «Die Glücksspirale» oder «Die 100.000 Mark Show» erinnern darf.

Wann wird «Deal or No Deal» laufen? Zunächst hieß es ja, das Format werde nicht fortgesetzt.
Ich habe in der Zusammenarbeit mit den Produzenten gesehen, dass das Format noch ein unglaubliches Potential hat. Die weltweite Community hat intensiv am Format gearbeitet. Ein weiterer Punkt ist aber auch, dass wir mit unserem Partner, der Glücksspirale sehr zufrieden sind. So können wir also auch im Sommer im Vorabend am Sonntag ein gutes Produkt anbieten.

Das klingt nach Sonntag, 19:15 Uhr.
Genau.

Fürs Erste besten Dank, Herr Alberti. Im zweiten Teil, welcher am kommenden Sonntag erscheint, sprechen wir unter anderem über die «Schillerstraße», die Fußball-WM und «Harald Schmidt».
12.03.2006 13:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/13639
Manuel Weis

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Matthias Alberti

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