In den Medien herrscht seit Wochen ein Klima der Angst, denn den Deutschen drohen massiv steigende Gas- und Strompreise.
Der Familienurlaub wurde vielleicht schon vor dem Ukraine-Russland-Krieg gebucht, der zu einem massiven Anstieg der Gas- und Strompreise führte. Die Quartalszahlen der bekannten Streaminganbieter wie Netflix zeigen eine Stagnation und in einigen Ländern auch einen Rückgang der Abonnenten. Immer mehr Deutsche sind verunsichert, wie viel Gas zum Heizen in den Wintermonaten ankommt. Und natürlich stellt sich die Frage, wie hoch die Strom- und Gaskosten werden? Zwar sind einige Tarife aufgrund der weggefallenen EEG-Umlage gesunken, doch das ist nur ein kurzer Effekt.
Das Abonnement von Disney+ ist schnell gekündigt, der Börsenverein Buch schlägt nun aber auch Alarm. In den vergangenen Monaten rutschte der Absatz massiv ab. Im Juli 2022 lag der Umsatz in den verschiedenen Vertriebswegen unter dem vom Juli 2021. Nur aufgrund eines leichten Anstiegs der Literatur konnte man die Absatzdelle von 9,8 Prozent ein wenig ausbalancieren. Die wichtigsten Verkaufsstellen von Literatur waren im Jahr 2021 der Sortimentsbuchhandel (39,1 Prozent), Verlage (21,7 Prozent) und Dank der Pandemie auch der Internetbuchhandel (27,1 Prozent).
Zu den geringsten Buchgruppen, die im Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat verloren haben, waren Belletristik, die im Urlaub gerne gelesen wird. Reisebücher verlieren über sechs Prozent, Kinderwaren über neun Prozent. Sachbücher müssen unter der Wirtschaftskrise besonders leiden, der Umsatz ist um 23,4 Prozent zurückgegangen. Interessanterweise verlieren die Hardcovers deutlich mehr (-9,7 Prozent) als die Taschenbücher (-3,5 Prozent). Für Hörbücher sanken die Umsätze im Juli sogar um 38,3 Prozent. Im bisherigen Jahreszeitraum legten die Hardcover um fast neun Prozent zu, die Taschenbücher um 16,1 Prozent und die Hörbücher sind mit 18,1 Prozent im Minus.
Die Umsätze haben sich in diesem Jahr fantastisch entwickelt. Der zweite Lockdown dauerte von November 2020 bis in den Mai 2021. Daher ist es kein Wunder, dass die Buchbranche im Januar ein Plus von 64,2 Prozent feierte. Der Februar fiel mit 34,4 Prozent ebenfalls gut aus, im März musste man ein Minus von 13,7 Prozent hinnehmen. Im April machte man ein Plus von 40,3 Prozent und im Mai noch von 5,3 Prozent. Seither sind die Umsätze rückläufig, da die Deutschen sparen.
Vergleich man die Umsätze mit dem Jahr 2019, da dies das letzte Jahr ohne Pandemie war, ergibt sich ein insgesamter Rückgang von 3,5 Prozent. Der durchschnittliche Preis eines Buches stieg um 0,6 Prozent auf 13,67 Euro. In der Liste der drei meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen gibt es gegenüber dem Vormonat keine Veränderungen: Sie wird auch im Juli von „Bretonische Nächte“ von Jean-Luc Bannalec angeführt (Kiepenheuer & Witsch), gefolgt von „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Piper) und der Taschenbuchausgabe von „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne).
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