Die französischen Wettbewerbsbehörde sieht die Marktmacht zu stark.
Im Rahmen der Prüfung des geplanten Zusammenschlusses zwischen der Groupe TF1 und der zu RTL gehörenden Groupe M6 hat das Case Team der französischen Wettbewerbsbehörde (Autorité de la Concurrence) seinen Bericht vorgelegt. In diesem Bericht, der der endgültigen Entscheidung des Collège nicht vorgreift, vertritt das Team die Auffassung, dass der geplante Zusammenschluss erhebliche Wettbewerbsbedenken (insbesondere auf dem Werbemarkt) aufwirft. Die Art und der Umfang der im Bericht des Fallteams geforderten Abhilfemaßnahmen würden den Vorschlag der Parteien irrelevant machen, so dass die Parteien ihn zurückziehen würden.
Das französische Unternehmen, das zu 48,26 Prozent zu RTL gehört, unterhält M6, dass das drittgrößte Network in Frankreich ist. Außerdem besitze man die Sender W9, 6ter, Paris Premiere, Teva, M6 und betreibt mit Groupe TF1 schon Serie Club. TF1 hat noch die Themenchannel TMC, TFX, TF1 Series Films, LCI, Histoire, TV Breizh und Ushuaia TV. Die Fernsehgruppe erreichte 2019 einen Marktanteil von 27,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum verbuchten die RTL-Sender 14,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.
Die zwei französischen Fernsehgruppen wollten durch den Zusammenschluss gegen die US-amerikanischen Streamingdienste wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video antreten. Dieser Grund ist allerdings nur vorgeschoben, denn seit Herbst 2020 haben beide die kostenpflichtige Videoplattform Salto eröffnet, bei der auch France TV mitmischt.
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