Eine Welt voller Reality-Shows für die englischsprachigen Fans. Seit sechs Jahren ist der Dienst auf dem Markt.
Nichts anderes als „Hay yoo“, also „Hey du“, soll der sechs Jahre alte Streamingdienst Hayu aussagen. Das Angebot von NBCUniversal, das in zahlreichen Ländern aktiv ist, ist ein OTT-Videodienst, der ausschließlich in englischer Sprache aktiv ist. Die Abonnenten, die monatlich eine Summe von 4,99 Euro dafür hinblättern, bekommen auch gar nicht viel Luxus geboten. Weder verschiedene Sprachen noch Untertitel können die Nutzer wählen.
Das Angebot des Dienstes umfasst zeitnahe Ausstrahlungen der Reality-Programme der NBCUniversal-Sender Bravo und E!, die es nicht in das Programmpaket der Schwesterfirma Sky geschafft haben. Es ist eigentlich schade, dass Abonnenten von Sky diese Welt nicht kostenlos dazu geboten bekommen, sondern einen weiteren Dienst abonnieren müssen. In Deutschland ist Hayu zunächst im November 2020 als Channel bei Amazon Prime Video gestartet, einige Monate später folgte das Rollout im Internet für Desktop-PCs und Apps. Mitte August kamen die Angebote von Microsoft Xbox hinzu und seit November 2021 kann das Angebot auf Smart-TVs von LG-Fernsehern verfolgt werden.
Doch allzu eilig hatte es NBCUniversal mit dem Start in Deutschland nicht wirklich. Das liegt zum Teil daran, dass für die deutschen sowohl eine Tonspur als auch Untertitel nicht angeboten werden. Reality-Shows nur in englischer Sprache anzuschauen, das ist in Deutschland noch relativ neu. Eine Möglichkeit soll eben nun Hayu bieten, das unter anderem zahlreiche Sendungen wie «The Real Housewives of Dubai» einen Tag nach der Ausstrahlung zur Verfügung stellt.
Die internationale Expansion von Hayu ist für NBCUniversal nicht das oberste Gebot. Die Länder, in denen man aktiv wird, sind ordentlich. Neben Deutschland und Österreich sind natürlich auch die Native-Speaker-Countrys Kanada, Großbritannien, Irland und Australien und die sonst gut englisch-sprechenden Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland dabei. Die einst besetzten Länder der Briten Indien und Hong Kong, die einst von den USA kontrollierte Philippinen und der Stadtstadt Singapur gehören ebenfalls zu den Zielländern. Vor allem die Philippinen sind ein großer Markt: Der Bildungsstand ist ausbaubar, man verbringt viel Zeit am Smartphone und das Breitbandnetz ist selbst auf dem Land gut ausgebildet – eine Reichweite von 100 Millionen Menschen sind dazu noch ein großer Markt. Dass NBCUniversal Hayu in Deutschland und Italien auf den Markt brachte, ist dagegen eher eine Überraschung.
Neben unzähligen Staffeln des erfolgreichen Franchises «The Real Housewives» bietet Hayu auch andere Sendungen an. In
«Celebrity Game Face» veranstaltet Kevin Hart einen Spielabend im Zuhause prominenter Paare, in
«What Happend Live» unterhält sich Andy Cohen mit seinen Gästen aus der Welt der Popkultur und in
«Mathis Family Matters» steht Richterin Mathis und seine Frau Linda im Mittelpunkt, die zu ihren erwachsenen Kindern zurück nach Los Angeles ziehen.
Auch ältere Shows landen bei Hayu: So hat man Beispiel die neun Staffeln umfassende Show
«Below the Deck» mitsamt des Spin-offs ausgepackt, in der über das Leben der Crewmitglieder während einer Saison an Bord einer Superyacht gedreht wird. Das Angebot von NBCUniversal wird auch mit True-Crime-Shows abgerundet, die sich für eine internationale Vermarktung weniger lohnen. Beispielsweise laufen dort «Living with a Serial Killer», «Family Massacre» und «Murdered By Morning». Abgerundet wird das Angebot übrigens von 20 Staffeln von «Keeping Up with the Kardashians». Reality-Fans, die der englischen Sprache mächtig sind, werden sicherlich die eine oder andere Show für sich entdecken.
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