Mit dem Kanal «Achtung, Reichelt!» hat der ehemalige ‚Bild‘-Chefredakteur bei YouTube ein neues Format gestartet, in dem er das sprechen möchte, was seiner Meinung nach Menschen wirklich bewege.
Im Podcast von Nils Ruf «Sodom & Corona» gab der ehemalige ‚Bild‘-Chefredakteur Julian Reichelt Einblicke in seine Pläne, wie er in der Medienlandschaft wieder Fuß fassen möchte, nachdem er entlassen wurde, da Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen Angestellte wiederholt öffentlich geworden waren. Nun sagte er in dem Podcast, dass er der Name seines neuen Mediums namentlich mit seiner Person in Verbindung stehe. Zu Beginn des Jahres plante er noch einen eigenen TV-Sender (Quotenmeter berichtete), daraus wird nun aber nichts, da lineares TV- nicht mehr die Zukunft sei, wie er nun erklärte.
Stattdessen sieht Reichelt offenbar seine Zukunft bei YouTube, wo er seit Dienstag den YouTube-Kanal «Achtung, Reichelt!» übernommen hat. Zuvor war der Kanal unter dem Namen „Reichelt Ultras“ bekannt, der Videos des Publizisten veröffentlichte, die über Social Media ins Netz stellte. Unter dem Channel-Video heißt es nun: „Wir sind sehr stolz, euch folgendes zu verkünden: Der Kanal wird ab sofort zum offiziellen Account des Teams von Julian Reichelt. Hier werden die Episoden der neuen Meinungs-Show «Achtung, Reichelt!» online gehen, die heute (Dienstag, 5. Juli, Anmerkung der Redaktion) ihre Premiere feiert. Warum? Ganz einfach: Weil sich mit den „Reichelt Ultras“ ganz offensichtlich schon Menschen gefunden haben, die von dem, was wir tun, begeistert sind.“
Der Gründer des „Reichelt Ultras“-Kanals wird mit „Marc“ namentlich genannt, aber nicht näher vorgestellt. Es heiß lediglich: „[Marc] ist mittlerweile fest bei uns angedockt und wird den Channel auch künftig betreuen. Wir könnten uns zum Start keine bessere Person vorstellen, um die Community weiter aufzubauen. Wir sind sehr gespannt, wo die gemeinsame Reise hinführt und freuen uns auf viel Meinung hier: Von uns und von euch“, verbunden mit dem Aufruf: „Lasst uns gerne wissen, was ihr über unsere Videos und Themen denkt.“ Im Impressum ist derweil Reichelts Produktionsfirma Rome Medien GmbH hinterlegt, die in Berlin ein Büro einer Gesundheitsfirma von IT-Milliardär Frank Gotthardt untermietet. Durch Gotthardts Verbindungen zu zwei regionalen TV-Sendern in Rheinland-Pfalz halten sich die Gerüchte über Reichelts Pläne eines eigenen TV-Senders hartnäckig.
Nun setzt Reichelt zunächst auf den Erfolg bei der kostenlosen Videoplattform von Google. Binnen eines Tages hat der YouTube-Kanal über 6.000 Abonnenten hinzugewonnen, wie das Nachrichtenportal ‚Meedia‘ berichtet, zählte der Channel am Dienstag 21.100 Abonnenten, Stand Mittwochnachmittag 17:00 Uhr sind es schon 27.300. Mit seinen Videos wolle Reichelt über das sprechen, „was Menschen wirklich bewegt, ohne auf all das hineinzufallen, was Politiker uns erzählen, um ihre Agenda durchzusetzen“. Reichelt bezeichnete sich als „der schärfste Widersacher von Spin, erdrückenden Narrativen, Ideologien, Bigotterie und Scheinheiligkeit in der Politik“. Man wolle „furchtlos und respektlos“ über das sprechen, was in Deutschland passiere. „Wir freuen uns auf viel Meinung hier: Von uns und von euch. Lasst uns immer wissen, was ihr über unsere Videos und Themen denkt“, so die Kanal-Beschreibung, versehen mit dem Gruß „Euer Julian“.
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