Der Entführungsfall aus dem Jahr 1981 soll in einem Spielfilm, einer Dokumentation, einem Podcast und einem Buch beleuchtet werde. Das gattungsübergreifende Paket soll im kommenden Jahr erscheinen.
RTL Deutschland arbeitet derzeit an einem Großprojekt um den Fall Johannes Erlemann, der am 6. März 1981 als Elfjähriger auf dem Heimweg in Köln entführt und in einer dunklen, sargähnlichen Kiste gefangen gehalten wurde. Da Erlemann, Sohn des millionenschweren Investors Jochem Erlemann, die Ereignisse von damals – er kam erst nach 16 Tagen und durch eine Lösegeld-Übergabe von drei Millionen Mark, die Täter flohen und wurden zwei Monate später gefasst – nicht loslassen, möchte er seine Geschichte anhand von noch unveröffentlichten Bildern, Akten und Tonbandaufnahmen noch einmal ausführlich erzählen. Das Kölner Medienunternehman hat sich die Rechte daran gesichert und plant daraus ein gattungsübergreifendes Paket zu produzieren, mit dem die gesamte Bandbreite des Unternehmens sichtbar wird. Es soll zum einen ein Spielfilm und eine Dokumentation entstehen und zum anderem ist auch ein Podcast, ein Buch und eine umfangreiche Berichterstattung im ‚stern‘-Magazin geplant. Während sich der Podcast mit Johannes Erlemann auf die Entführung und deren kriminaltechnische Details konzentriert, wird sich das Buch, das im Penguin Verlag erscheinen soll, mit der gesamten Lebensgeschichte des ehemaligen Entführungsopfers befassen. Die Veröffentlichung des gattungsübergreifenden Pakets über die Geschichte von Johannes Erlemann ist für 2023 geplant.
„Dieses Projekt ist für mich eine Lebensaufgabe, an dem ich bereits seit zehn Jahren gearbeitet habe“, erklärt Johannes Erlemann. „In dieser Zeit habe ich verstanden, wie wichtig es ist, diese Geschichte zu teilen. Ich empfinde es als großes Privileg, trotz der dramatischen Ereignisse von damals, Perspektiven im Umgang erkannt zu haben und diese im Dialog austauschen zu können. RTL hat mich wie eine Familie empfangen und behutsam ein Konzept entwickelt, um meine Geschichte erzählen zu können. Die ist einerseits sehr kurios. Andererseits macht es sehr glücklich, wenn sie dem einen oder anderen eine Perspektive für den Blick nach vorn geben kann. Ohne Veronica Ferres hätte ich nicht die Bereitschaft gehabt, nun alles bedingungslos offenzulegen. Durch ein schicksalhaftes Treffen vor einigen Jahren habe ich nicht nur eine Freundin gewonnen, Veronica gehört auch zu meinen engsten Vertrauten.“
„Die Geschichte von Johannes Erlemann ist absolut außergewöhnlich. Es ist die Geschichte eines Jungen, der am Wochenende mit dem Privatjet nach St. Tropez oder nach St. Moritz flog und plötzlich 16 Tage in einer Kiste gefangen gehalten wurde, die er schließlich mit 600 Mark Gewinn aus Poker-Spielen mit seinen Entführern verlässt. Es ist die Geschichte eines entführten Kindes – es ist aber auch eine Geschichte von enormem Kampfgeist und Überlebenswillen, eine Geschichte, die Mut macht. Wir danken Johannes Erlemann für sein Vertrauen, sie uns zu erzählen. Und wir freuen uns, dass wir ihm bei RTL Deutschland die Möglichkeit bieten können, sie gattungsübergreifend und in allen Facetten wiederzugeben“, so Sascha Schwingel, Deputy Head of TV & Entertainment RTL Deutschland.
Der Spielfilm, die Dokumentation, der Podcast und das Buch werden jeweils einen anderen Schwerpunkt in der Erzählung setzen. Während der Spielfilm, produziert von Construction Filmproduktion, den Zeitraum kurz vor bis kurz nach der Entführung in fiktionaler Form wiedergibt, geht die Dokumentation – produziert von Construction Filmproduktion in Zusammenarbeit mit Eitelsonnenschein – noch mal deutlich tiefer und beleuchtet auch die Geschichte der Familie Erlemann.
Produzentin des Spielfilmes ist Veronica Ferres, Producer Ralf Berchtold. Als Regisseur konnte Marc Rothemund gewonnen werden. Das Drehbuch stammt von Beatrice Huber und Marcus H. Rosenmüller. Die redaktionelle Verantwortung seitens RTL Deutschland liegt bei Vanessa Kloth und Brigitte Kohnert unter der Leitung von Hauke Bartel, Bereichsleiter Fiction RTL Deutschland.
Veronica Ferres, Geschäftsführerin Construction Filmproduktion und Produzentin des Spielfilms, der Dokumentation und des Podcast, erklärt: „Es freut mich ganz besonders, dass wir als kleine, unabhängige Produktionsfirma das Vertrauen von Johannes Erlemann und RTL Deutschland gewinnen konnten. Um dieser unglaublichen Geschichte und Johannes Erlemann gerecht zu werden, konnten wir den Oscar nominierten Regisseur Marc Rothemund für seinen ersten TV-Spielfilm seit 20 Jahren und den innovativen Showrunner und Regisseur Lutz Heineking jr. für die Dokumentation begeistern. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit bei diesem ganz besonderen Projekt und kann es kaum erwarten, das Ergebnis on Screen zu sehen.“
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