Wenige Stunden nach der Quotenenttäuschung steht fest: Für «Birgits starke Frauen» gibt es keine Zukunft mehr im Sat.1-Programm.
Das Marktforschungsinstitut Goldmedia hat herausgefunden, dass die beliebte Streamingserie
«Grey’s Anatomy» vor allem beim weiblichen Publikum gefragt ist. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurde der Titel über 55 Millionen Mal abgerufen. Auch bei ProSieben ist die Serie am Montagabend im Programm, es ist davon auszugehen, dass auch die lineare Ausstrahlung vor allem von weiblichen Zuschauern konsumiert wird. Das Problem an der Sache: Seit kurzem setzt auch der Schwestersender Sat.1 mit
«Birgits starke Frauen» auf ein weibliches Format am Montagabend. Warum beide Sender ein eher weibliches Programm zur gleichen Zeit ausstrahlen, dürfte das Geheimnis von Daniel Rosemann sein, der schließlich beide Sender verantwortet.
Sowohl für ProSieben als auch für Sat.1 lief es am gestrigen Abend nicht gerade berauschend, doch «Grey’s Anatomy» konnte mit 6,7 Prozent in der Zielgruppe immerhin einen neuen Staffelbestwert aufstellen, wenngleich dieser Wert noch immer unterhalb des Senderniveaus anzusiedeln ist. Für Sat.1 und Birgit Schrowange reichte es dagegen nur für katastrophale 1,8 Prozent in der werberelevanten Gruppe der 14- bis 49-Jährigen. Insgesamt schalteten nur 320.000 Zuschauer ein. Schon der Auftakt vor zwei Wochen ging mit 490.000 Zuschauern und einem Zielgruppenanteil von 3,0 Prozent gehörig schief. Nun hat Sat.1 die Reißleine gezogen.
Via Twitter teilte der Sender mit, dass «Birgits starke Frauen» „weniger Zuschauer:innen als erhofft“ hatte und man deswegen die Sendung ab sofort aus dem Programm nehmen werde. Stattdessen greift Sat.1 am kommenden Montag auf die Clipshow
«111» zurück. Und auch ein ähnliches Format wie «Birigits starke Frauen», das kommenden Montag sein Debüt feiern sollte, wird nicht gesendet. Das Magazin
«Stark, stärker», das mit dem Thema „Golden Oldies“ starten sollte, bleibt vorerst im Schrank. Darin hätten beeindruckende Geschichten über starke Persönlichkeiten erzählt werden sollen. Neben den „Golden Oldies“ hätten auch „Powerfrauen“ und „Tierretter“ in den kommenden Wochen thematisiert werden sollen.
Damit füllt Sat.1 seine Primetime nun schon an zwei Tagen in der Woche mit Notprogramm. «Club der guten Laune» musste bereits den Primetime-Platz am Mittwoch räumen. Sat.1 setzt in den kommenden Wochen stattdessen auf deutsche Spielfilme. Zuletzt überzeugte man mit den ersten beiden «Fack ju Göhte»-Teilen mit 9,6 und 10,9 Prozent in der Zielgruppe. Unwahrscheinlich, dass auch die Rankingshow kommenden Montag in diese Sphären stoßen wird.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
14.06.2022 16:11 Uhr 2
Es scheint mir eher um Empowerment von Frauen zu gehen.
Ich glaube, es ist die falsche Denke, zu oft zu kurz gedacht. Zahlen muss man auch interpretieren können. Und ohne Kreativität kommt kein Fernsehprogramm aus.
14.06.2022 16:14 Uhr 3
Nazan Eckes hat es zum Glück erkannt und die Reißleine gezogen, da bleibt ihr so was erspart nach einer langen und erfolgreichen Karriere im TV.
14.06.2022 21:59 Uhr 4