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The Nerdwriter – Videoessays über Gemälde, Filme, Politik, Musik und mehr

Evan Puschak taucht tief in die unterschiedlichsten Konzepte ein und zeigt seinem Publikum, was hinter verschiedenen Kunstwerken steckt.

Beim US-amerikanische Kanal „Nerdwriter1“ steht Kunst im Vordergrund. Das reicht von Bildern, Musik oder Literatur bis hin zu Filmen und Serien. Evan Puschak beschäftigt sich jedoch weniger mit dem Inhalt, sondern bietet in seinen Videoessays einen Blick hinter die Kulissen. Im Fokus steht als die Machart, was wirklich hinter den Kunstwerken und den Effekten, die sie auf uns haben, steckt.

Evan Puschak wurde am 31. August 1988 geboren und wuchs in Philadelphia auf. Nach seinem Abschluss in Filmproduktion an der Boston University zog er für ein halbes Jahr nach Paris, um dort an seinem Roman „Big City“ zu arbeiten. Schon 2011 lud er seine ersten Videos hoch, die sich bereits damals mit Kunst und Wissenschaft beschäftigten. Noch im selben Jahr erhielt sein Video, ein Spendenaufruf für den K.I.N.D.-Fund zahlreiche Aufrufe. Das Projekt von MSNBC setzt es sich zum Ziel, Kinder in Malawi mit Tischen für Schulen zu versorgen. Tatsächlich verhalf ihm dieses Video zu einem Job bei dem Sender MSNBC. Somit zog er nach New York und war dort als Multimedia-Editor tätig.

Drei Jahre später ging es weiter nach San Francisco, wo er für den Discovery Channel an der Show «Seeker Daily» mitschrieb und auch als Host auftrat. Beide Arbeiten erfüllten ihn jedoch nicht vollständig und sein YouTube-Kanal blieb weiterhin sein Herzensprojekt. So entschied sich Puschak schließlich dazu, sich vollständig auf seine Videos zu konzentrieren und YouTube zu seinem Hauptberuf zu machen. Ebenso wenig mag der Webvideoproduzent es, sich auf ein Thema zu fixieren. Seine Videoessays handeln von Filmen, Politik, Musik, Gemälden, Poetik, Kultur oder auch soziologischen Konzepten. Bei seinen Projekten lässt er sich von seinem eigenen Interesse antreiben, so dass er davor noch nicht immer genau weiß, in welche Richtung sie sich entwickeln werden.

Diese Philosophie hinter dem Kanal ist auch an der Bandbreite der Videos gut zu erkennen. In einem Video, das gefragteste mit über zehn Millionen Aufrufen, analysiert Puschak, wie Donald Trump auf Fragen antwortet. Er erklärt, warum für ihn «Harry Potter und der Gefangenen von Askaban» der beste Film der Reihe ist, aber nicht aus inhaltlicher Sicht, sondern anhand der Leistung des Direktors, die sich in Aspekten wie der Kameraführung widerspiegelt. Anhand des Gemäldes „Der Tod von Sokrates“ des französischen Malers Jacques-Louis David zeigt er seinem Publikum, wie man etwas aus einem Bild herausliest. Er nutzt «Der Herr der Ringe», um darzulegen, wie Musik eine Geschichte hervorhebt oder erzählt, wie Die Beatles Albumcovers verändert haben.



Stets bleibt er dabei seinem Essay-Stil treu, analysiert gewissenhaft, bietet seinem Publikum anschauliche Beispiele und gibt zahlreiche Quellen an. Die Videos werden so zu einer wissenschaftlichen Arbeit, aber in Videoformat und für jeden interessant gestaltet. Durch dieses Konzept hat Puschaks Kanal inzwischen 3,1 Millionen Abonnenten erhalten. Waren es früher ein Video pro Woche, so erscheint momentan etwa ein neues Video im Monat. Die Länge liegt fast immer im Bereich zwischen fünf und zehn Minuten. Vor kurzem erschien zudem sein Buch „Escape into meaning: Essays on Superman, public benches and other obssssions”. Es ist eine Kollektion verschiedener Essays, die Einblicke in die unterschiedlichsten Konzepte bieten – genau wie sein Kanal, nur diesmal in geschriebener Form.
12.06.2022 12:24 Uhr Kurz-URL: qmde.de/134849
Laura Friedrich

super
schade


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YouTuber Seeker Daily Der Herr der Ringe

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