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Die Kritiker: «Hide and Seek»

ZDFneo beginnt am Wochenende mit der Ausstrahlung einer ukrainischen Fernsehserie. Das Einschalten lohnt sich!

Stab

Darsteller: Pyotr Rykov, Yulia Abdel Fattakh, Oleksandr Kobzar, Yakiv Kucherevskyi, Oleg Moskalenko, Mikhail Troynik
Drehbuch: Simor Glasenko
Schnitt: Andriy Trandin
Kamera: Serhiy Krutko
Musik: Yevhen Filatov
Regie: Iryna Gromozda
Über ukrainisches Fernsehen war in Deutschland bislang wenig bekannt – vielleicht mit Ausnahme der ukrainischen Fernsehserie «Diener des Volkes», in der ein gewisser Wolodimir Selenskij einen Lehrer spielte, der sich auf einmal in der Rolle eines nationalen Helden und schließlich als Staatspräsident des Landes wiederfand – nur um den Lebensweg dieser Figur anschließend auch im echten Leben zu gehen.

ZDFneo legt nun mit der Serienproduktion «Hide and Seek» nach, in der in 8 Teilen von verschwundenen Kindern erzählt wird. Eine Polizeigeschichte wie viele andere auch, die anders als etwa die Serie mit Präsident Selenskij keinen unmittelbaren Bezug zur Ukraine als Land oder Gesellschaft hat und so auch anderswo spielen könnte.

Es beginnt damit, dass ein Vater in seiner Wohnung, die vermutlich noch in Sowjetzeiten gebaut wurde, mit seiner Tochter verstecken spielt. Er zählt bis Fünf und macht sich anschließend auf die Suche. Aber er findet sie nicht. Auf einmal ist das Mädchen tatsächlich spurlos verschwunden, und das, obwohl die Wohnungstür abgeschlossen ist.

Für die Polizisten wirkt der Fall ziemlich klar. Der Mann will verschleiern, dass er seine Tochter hat verschwinden lassen; vielleicht im Zusammenhang mit seinen anderen kriminellen Geschäften. Aber einer der Polizisten hat selber Dreck am Stecken und ist in der Vergangenheit korrupt gewesen. Deswegen wird er in der Rangordnung gerade abgestuft, und ist jetzt der neuen Kollegin untergeordnet, die gerade erst auf dem Revier aufgetaucht ist: Varta Naumova, die nicht zuletzt aufgrund des Lockenkopfes ihrer Darstellerin Yulia Abdel Fattakh direkt ins Auge sticht.

Naumova ist aus einem anderen Holz geschnitzt als ihre Kollegen. Korrupte Geschäfte traut man ihr nicht zu. Und auch ihr Blick auf den Fall ist anders. Sie glaubt dem sichtlich schockierten Vater, dass seiner Tochter etwas zugestoßen sein muss. Nun beginnen die Ermittlungen. Und auch wenn ein solcher Fall auch in anderen Ländern in Europa spielen könnte und wohl dort auch ähnlich inszeniert wäre, gelingt «Hide and Seek» unbestreitbar eine besondere Atmosphäre, die den Zuschauer bald ganz in ihren Bann zieht. Vielleicht liegt es an der Ausstrahlung von Hauptdarstellerin Yulia Abdel Fattakh, oder an der düsteren Stimmung, die die Bilder konsequent erzeugen. Möglicherweise spielt auch das allgemeine Interesse an der Ukraine und dem Leben der Menschen dort eine Rolle, warum diese Serie einen so sehenswerten Eindruck hinterlässt.

Wahrscheinlich überzeugt letzten Endes aber doch die Geschichte aus sich heraus, die authentisch wirkt und sofort beim Zuschauer ein größeres Interesse auslöst als bei vielen anderen Krimiserien. Man will die Figuren in ihrem Leben weiterverfolgen, sie und ihre Welt besser kennenlernen. Denn mysteriös sind hier nicht nur der Fall und die Verdächtigen, die mit ihm zu tun haben, sondern auch die zentralen Charaktere, aus deren Augen der Zuschauer die Geschichte betrachtet – ein größeres Kompliment könnte man einer Krimiserie wohl kaum machen.

Die ukrainische Fernsehserie «Hide and Seek» ist in der ZDF-Mediathek abrufbar und wird von ZDFneo ab Samstag, den 11. Juni um 22.00 Uhr in Marathonprogrammierungen ausgestrahlt.
10.06.2022 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/134820
Oliver Alexander

super
schade


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Diener des Volkes Hide and Seek

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