In unserer zweiten Ausgabe von „15 Jahre ProSieben – Ein Rückblick in 12 Teilen“ geht es heute um das Jahr 2001 und die größten Flops des Jahres. 2001 war für den Münchner Sender mit Sicherheit das schwerste Jahr, da es viele Änderungen beim Sender und bei der Konkurrenz gab. Die größten Flops waren immer noch „Speed“ und „Desert Forges“ im Sommer 2001. Mehr dazu können Sie ein bisschen weiter unten lesen.
Anfang des Jahres 2001 wurde „TV total“ vier mal die Woche gestartet. Aus diesem Grund wurden einige ProSieben-Sendungen eingestellt. Die Rede ist hier natürlich auch von „Die Reporter“, das eines der erfolgreichsten Magazine von ProSieben war. Zirka ein halbes Jahr davor hat der Stammmoderator, Michael Marx, das Schiff verlassen, um sich mehr um die Wirtschaftsberichterstattung auf N24 kümmern zu können. Sein Platz übernimmt am 6. Juli Toni Fröstl, der bereits seit 1998 bei den „Reportern“ als Reporter arbeitet. Hier eine Pressemeldung:
Platz machen für Raab müssen die ProSieben-Sendungen "Liebe Sünde" und "Die Reporter". Beide Magazine werden eingestellt, um Platz für das neue tägliche "TV total"-Format zu schaffen das ab Februar 2001 läuft. Für beide Magazine gebe es keinen adäquaten Sendeplatz mehr, heißt es bei ProSieben. (Kress)
Auch die ProSieben Erfolgssendung „Liebe Sünde“, die im Jahr 1994 von VOX zu ProSieben wechselte, musste weichen. Die Erotiksendung, die bereits drei Moderatoren hatte, wurde von heute auf morgen für Raab eingestellt. Leider zu bedauern: „Liebe Sünde“ hatte meist über zwei Millionen Zuschauer, die Raab schon lange nicht mehr hat.
Ein paar Wochen vor Raabs großen Auftritt startete Arabella Kiesbauer mit ihrer Sendung „Arabella sucht“. Das Format floppte zwar nicht richtig, war aber auch kein großer Erfolg. ProSieben sagte allerdings damals, dass nur acht Sendungen geplant seien und das man mit Staffel zufrieden sei.
Arabella sucht nach Zuschauern und findet nur sehr wenige. Am Dienstagabend startete auf ProSieben die neue Show "Arabella sucht!", in der Daily-Talkerin Arabella Kiesbauer nach Vermissten, Erben, Augenzeugen und vielem anderen sucht. Das Publikum war nicht sehr begeistert von der Premiere: Nur 870.000 14- bis 49-Jährige (10,3 % MA) schauten um 22.15 Uhr zu. (Kress)
Im selben Jahr trat auch Andreas Türck mit seiner Talkshow mitte September zurück, damit es sich mehr seiner Musikkarriere kümmern kann. Im November wurde die letzte Folge produziert, die sehr gute Einschaltquoten im Januar 2002 lieferte. Derzeit sind auch keine weiteren Sendungen mit Herrn Türck geplant, so eine ProSieben Mitarbeiterin. Man werde aber Andreas Türck wieder ins Programm aufnehmen, wenn interessante Projekte gefunden werden.
Ein paar Wochen später wurde die letzte und vierte Staffel von „Lovestoris“ produziert, in der Ben und Gim entdeckt wurden. „„Lovestories mit Andreas Türck“ wurde eingestellt, weil sich nach der vierten Staffel die Quoten nicht mehr weiterentwickelten. Die Verlegung z.B. in die Prime Time macht bei diesem Format keinen Sinn, da es auf den Vorabend zugeschnitten ist. Andere Sendeplätze waren bereits mit anderen Formaten belegt (22.15 Uhr beispielsweise mit „TV total“).“, so weiterhin eine ProSieben Mitarbeiterin. Wer übrigens Ulf, den Warmupper von „Andreas Türck“ und „Lovestoris“ sucht, der kann ihn unter www.okd-warmup.de finden.
Ein Wechsel, der für ProSieben ziemlich schwierig war, war der Weggang von Britta Sander und Steven Gätjen von „taff.“. Das Format erreichte Quoten 1,7 Millionen Zuschauern mit dem charmanten Moderatorenteam. Die Verlängerung auf 60 Minuten kann ein Grund sein, dass es Anna Bosch und Stefan Pinnow nicht weit brachten und im Februar 2002 gegen Miriam Pilau und Dominik Bachmeier ausgetauscht wurden. Übrigens sollte wirklich Nicole Noevers die Moderation an „taff.“ übernehmen. Allerdings war sie nicht begeistert und so holte man die ehemalige NBC GIGA Moderatorin.
Um Nicole geht es auch weiterhin. Mitte des Jahres wurde ihre Talkshow redesignt, kurz nach ihrer 500. Sendung. Zu diesem Zeitpunkt sah alles noch gut. Einige Wochen später aber verlor man viele Zuschauer durch die Court-Shows und so wurden die Gäste bei Nicole durch Laiendarsteller ersetzt. Das kam aber überhaupt nicht an und so wurde die Sendung aus dem Programm geworfen.
Zum Jahreswechsel trennte man sich auch noch vom Magazin, dass alle kennen, aber kaum jemand sah: „Max TV“ mit Susan Atwell wird eingestellt. Nach vier Jahren, in denen man das Magazin immer umbaute und trotzdem kein Erfolg herauskam entschloss man sich nun endlich, eine Stunde „talk talk talk“ zu senden.
Wir kommen zurück zum romantischen: Ganz still und leise trennte sich auch in diesem Jahr ProSieben von „Rosen vom Ex“, dass ein Jahr davor nochmal redesignt wurde. Leider wollte man das Format mit „Lovestoris“ gleichtun und hat damit das ganze Design verpfuscht.
Quotenmeter.de weiß auch, dass es keine „Fort Boyard“-Staffel mehr geben wird. Die Quoten und Marktanteile waren nicht sehr berauschend, der im Sommer 2001 produzierte „Fort Boyard“-Staffel war. Insgesamt 13 Folgen strahlte der Münchner Sender aus. Durchschnittlich schauten 1,1 Millionen Zuschauer zu. Auch der Soundtrack passte nicht zum Format, wie die Titelmusik „Spirit of a hawk“ 2000 von Rednex. Vielleicht hätte ProSieben mehr Zuschauer erreichen können, hätte man das Format nicht ständig verschoben. Anfangs sollte „Fort Boyard“ irgendwann Werktags in der Prime Time laufen.
Auch „Desert Forges“ mit Sonya Kraus und Alexander Mazza konnte sich mit einem Quiz-Format, mehr gleich dazu, nicht etablieren. Dienstags um 21.15 Uhr schauten durchschnittlich nur 1,7 Millionen Menschen zu. Zum Vergleich: Im Winter schauten „Sex and the City“ 2,5 Millionen Zuschauer. Auch von diesem Format trennt sich ProSieben.
„Speed – Time ist Money“ wurde dienstags um 20.15 Uhr für „Emergency Room“ ausgestrahlt. Acht mal testete Steven Gätjen im schnellsten Quiz, was die Kandidaten aus dem Bereich Entertainment wissen. Leider wussten nicht viele, dass es die Sendung gab, weshalb nur 1,5 Millionen Zuschauer zuschauten.
Ein weiteres Abenteuerformat von ProSieben ist „Der Maulwurf“, welches bei vielen Menschen das Beliebteste ist. Die erste Staffel konnte mit Michael Stich gute Quoten einfahren und auch die zweite Staffel mit Steven Gätjen war nicht von schlechten Eltern. Da aber nicht mehr so viele zuschauten, als im Sommer 2000 wird auch „Der Maulwurf“ abgesetzt.
Das war der zweite Teil unserer Reihe „15 Jahre ProSieben – Ein Rückblick in zwölf Teilen“ mit dem Thema „Und vieles geht zu Ende – Das Jahr 2001“. Wir hoffen, dass wir Sie auch dieses mal wieder vor dem Computer gefesselt haben und würden uns freuen, wenn Sie sich auf den dritten Teil am 13. Dezember freuen würden. Natürlich nur auf Quotenmeter.de